Illertissen - An einem Samstagmorgen gegen 3.50 Uhr läuft man oft verschiedenen Gestalten über den Weg. Ein zweijähriger Junge dürfte hierbei allerdings zur kuriosen Ausnahme gehören.

So geschehen jedoch am vergangenen Wochenende im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm.

Ein 29-jähriger Zeitungsausträger entdeckte, während er gerade dabei war, seine Druckerzeugnisse an die Haushalte zu verteilen, den außergewöhnlichen Streuner.

Dieser war gerade alleine auf dem Gehweg neben der Memminger Straße unterwegs. Der Zeitungsausträger fackelte nicht lange, nahm den kleinen Ausreißer an sich und übergab ihn an der nächsten Polizeiwache den Beamten.

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"Diese kümmerten sich sehr sorgsam um den Jungen, der in der ersten Zeit mit kleinen Polizeiautos spielte und der wachhabenden Beamtin stolz seine Turnkünste vorführte", teilte die Polizei am Montag mit.

Irgendwann übermannte den kleinen Mann die Müdigkeit und so wurde ein behelfsmäßiger Schlafplatz für den Zweijährigen in einem Büro eingerichtet. Allerdings standen die Ordnungshüter zu diesem Zeitpunkt bereits vor der Frage: Wo kommt das - nach kurzer Zeit eingeschlafene - Kind her und was war genau geschehen?

Mehrere Streifen überprüften die nähere Umgebung des Auffindeortes und hofften durch mögliche offene Haus- und Wohnungstüren an den Häusern eine heiße Spur zu entdecken. Vergebens.

"Es ergaben sich hierdurch keine verwertbaren Hinweise auf den Wohnsitz des Jungen und dessen Eltern", heißt es. Bis gegen 8.30 Uhr ein besorgter Mann in der Polizeiwache stand und einen Zweijährigen als vermisst melden wollte - der Opa des kleinen Nachtschwärmers.

"Seinen Angaben nach suchte die gesamte Familie bereits seit 5 Uhr verzweifelt nach dem Jungen, der unbemerkt sein Zimmer und die Wohnung im ersten Obergeschoss verlassen hatte", schrieb die Polizei in einer entsprechenden Meldung.

"Auch zwei geschlossene Türen waren für den Sprössling offenbar kein Hindernis." Kurz darauf durfte eine überglückliche Mutter erleichtert den Abenteurer wieder in die Arme schließen.