Rentnerin fällt aus allen Wolken: Erst als die Polizei klingelt, erfährt sie die Wahrheit über ihr Küchengerät

Jingzhou (China) - Sie wusste es nicht! Eine chinesische Rentnerin staunte wohl nicht schlecht, als die Polizei an der Tür klopfte und einen Blick in ihre Küche warf.

Das hätte sich die 90-Jährige beim besten Willen nicht vorstellen können. Ihr Küchenmörser wurde ein Fall für die Staatsanwaltschaft. (Symbolbild)
Das hätte sich die 90-Jährige beim besten Willen nicht vorstellen können. Ihr Küchenmörser wurde ein Fall für die Staatsanwaltschaft. (Symbolbild)  © 123rf/lakshmiprasad

20 Jahre lang hat Frau Qin (90) mit ihrem Metall-Stößel Pfefferkörner zerkleinert, Nüsse geknackt und manchmal auch einen Nagel in die Wand geschlagen.

Nun fiel die alte Dame wohl aus allen Wolken, berichtete die Zeitung SCMP aus Hongkong.

Denn: Frau Qins praktischer Küchenhelfer entpuppte sich beim genaueren Betrachten als potenziell tödliche Handgranate.

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Die Polizei fackelte nicht lange: Kampfmittelbeseitiger statteten der rüstigen 90-Jährigen einen Besuch in ihrem Dorf in der Provinz Hubei ab, tüteten die Kriegswaffe behutsam ein. Der vermeintliche Hammer wurde von Profis später unschädlich gemacht.

Ein von der zuständigen Staatsanwaltschaft veröffentlichtes Video zeigt das Corpus Delicti. Der abgegriffene Schaft zeugt von der jahrelangen Nutzung als Küchengerät. Der Kopf wiederum ist durch häufiges Hämmern ganz porös geworden. Auch Teile des Zünders waren freigelegt, als die Polizei die Granate konfiszierte, berichtete SCMP weiter.

"Ich habe das zu Hause benutzt, um roten Pfeffer zu zerstoßen, Nüsse zu knacken und Nägel einzuschlagen", wundert sich derweil Frau Qin, die die ganze Aufregung um ihren "Hammer" nicht so recht verstehen kann.

Behördenvertreter packten den vermeintlichen Stößel ein.
Behördenvertreter packten den vermeintlichen Stößel ein.  © Montage: Weibo/Staatsanwaltschaft Jingzhou

Wie gelangte die Granate in Oma Qins Küche?

Der Stößel entpuppte sich als Stielhandgranate aus dem Zweiten Weltkrieg. (Symbolbild)
Der Stößel entpuppte sich als Stielhandgranate aus dem Zweiten Weltkrieg. (Symbolbild)  © National Archives at College Park, Public domain, via Wikimedia Commons

Wie die Stielhandgranate aus dem Zweiten Weltkrieg in die Hände von Frau Qin gelangen konnte, ist noch nicht ganz klar. Die rüstige Dame gab an, den Gegenstand vor über 20 Jahren auf einem Feld gefunden zu haben. Die Form habe sie an einen Stößel erinnert, stellte die Rentnerin achselzuckend fest.

Derweil reißen in den chinesischen sozialen Netzwerken die Spekulationen nicht ab. Während einige User meinen, dass es sich lediglich um eine Übungsgranate handelt, sagen andere, dass es eine glückliche Fügung gewesen sei, schließlich hätte die Polizei nicht ohne Grund den Gegenstand konfisziert.

"Es ist eindrucksvoll, dass Oma Qin die Handgranate über 20 Jahre lang als Hammer benutzt hat, ohne jemals aus Neugierde den Zünder zu ziehen", konstatiert ein Nutzer.

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Bei der gefundenen Granate handelt es sich offenbar um eine chinesische Typ-67-Granate. Ein Modell, das ab den 1940er-Jahren im Reich der Mitte gebaut wurde und auf der deutschen Stielhandgranate M24 aus der Zwischenkriegszeit basiert.

Titelfoto: 123rf/lakshmiprasad

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