Priester entfernt Josef aus Krippe ... und setzt zweite Frau zu Jesus-Kind
Mercogliano (Italien) - In der italienischen Gemeinde Mercogliano, östlich von Neapel, sorgt eine weihnachtliche Krippenszene in einer Kirche für Empörung. Statt Maria und Josef sitzen dort nun zwei Frauen beim neugeborenen Jesus. Die Idee hatte einer der örtlichen Priester.
Doch nicht jeder ist davon so begeistert wie Pater Don Vitaliano Della Sala, auf den die Änderung zurückgeht. Inzwischen haben mehr als 21.000 Menschen eine Petition unterzeichnet, in der sie den zuständigen Bischof der Provinz Avellino auffordern, einzugreifen und die "Ordnung" in der Kirche der Heiligen Peter und Paul wiederherzustellen, berichtet Sky News.
Die Aktivisten, die sich für das Leben und die Familie einsetzen, nannten die Szene "gefährlich" und "gotteslästerlich". Sie behaupteten, dass diese den Lehren der katholischen Kirche über die Familie widerspreche und legitimiere gleichgeschlechtliche Elternschaft und Leihmutterschaft.
Vitaliano Della Sala hat die Darstellung der Geburt Jesu inzwischen verteidigt, unter anderem in einem Facebook-Post.
"Ich wollte mit dieser Szene zeigen, dass Familien nicht mehr nur das Traditionelle sind", erklärte der Priester.
"In unseren Gemeinden sehen wir immer mehr Kinder aus den neuen Familienformen, die es gibt und Teil unserer Gesellschaft sind: Kinder getrennter und geschiedener Menschen, schwule Paare, Alleinstehende, junge Mütter", fügte er hinzu.
Mitgefühl für die LGBTQ-Community
Della Sala ist kein Unbekannter in Italien. Der Geistliche bringe immer wieder sein Mitgefühl für die LGBTQ-Community und linkspolitische Anliegen zum Ausdruck.
Außerdem bestand er darauf, dass seine Haltung der von Papst Franziskus (87) ähnelt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sorgte in der vergangenen Woche für Aufsehen, als es in einer Erklärung bekannt gab, dass es Priestern künftig erlaubt sein soll, auch gleichgeschlechtliche und "Paare in irregulären" Situationen zu segnen.
Doch auch Italien kommt um die sich verändernde Situation in den Kirchen nicht herum, da die Gesellschaft immer säkularer und multikultureller wird.
Titelfoto: Screenshot Facebook/Don Vitaliano Della Sala