Navi blind vertraut: Urlauberin brettert in den Alpen über Holzweg
Südtirol - Weil sie dem Navi blind vertraute, musste die Feuerwehr am Montag (29. Juli) eine Autofahrerin in den Dolomiten retten. Sie war auf der Seiser Alm buchstäblich "auf dem Holzweg" gelandet.
Die idyllischen Holzstege, die sich durch die Dolomiten in Italien erstrecken, sind eigentlich eindeutig als Fußgängerwege gekennzeichnet. Doch eine Touristin - oder besser: ihr Navigationsgerät - ließ sich davon nicht beirren.
Wie der Landesfeuerwehrverband Südtirol auf Facebook berichtete, ließ sich die Italienerin von einer "fehlerhaften Naviansage" leiten und bretterte mit ihrem Fiat Panda geradewegs auf die schmalen Holzplanken.
Der Wandersteg ist nur etwa einen Meter breit. Kein Wunder also, dass der Kleinwagen abrutschte und prompt im sumpfigen Boden landete. Laut stol.it hatte die Urlauberin die Adresse ihres Hotels in ihr Navi eingetippt, bevor sie auf den Holzweg fehlgeleitet wurde.
Die Feuerwehr befreite die Urlauberin mit fünf Einsatzkräften und einem Amphibienfahrzeug - dem einzigen Gerät, das im Sumpfgebiet helfen konnte - aus ihrer misslichen Lage.
Doch die Kosten für den Einsatz wird sie selbst zahlen müssen!
Alpen-Feuerwehr erschöpft: "Die Leute fahren kreuz und quer"
"Das zahlt der Tourist selber, das ist kein Notfall", wie Lukas Gasslitter, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Seiser Alm, gegenüber Ippen.Media klarstellte.
Die fünf Feuerwehrleute bekommen normalen Stundenlohn und auch die Einsatzfahrzeuge sind nicht kostenlos.
Eine genaue Summe konnte Gasslitter nicht nennen, doch klar sei: "Da kommt schon was zusammen".
Walter Demetz, Vizekommandant der Freiwilligen Feuerwehr Seiser Alm, zeigte sich gegenüber stol.it enttäuscht über die ständigen Eskapaden einiger Urlauber. "Die Leute fahren kreuz und quer, auch über gesperrte Wege, wenn es das Navi sagt", erklärte er.
Sein Team müsse im Sommer etwa fünfmal Autos oder Wohnmobile aus misslichen Lagen befreien, im Winter sogar bis zu dreimal so oft.
Titelfoto: Montage: Facebook/Landesfeuerwehrverband Südtirol