Kassel - Was Handwerkern auf ihren Baustellen so unter die Augen kommt, dürfte sicherlich vielfältig sein. Doch was während eines Auftrags an einem Gymnasium in Nordhessen zum Vorschein kam, dürfte selbst für die erfahrensten Bauarbeiter durchaus mysteriös gewesen sein.

Wie die Hessenschau berichtete, sollten am Oberstufengymnasium Herderschule in Kassel Elektroarbeiten im Zuge des Digitalpaktes Schule stattfinden. Doch das Verlegen der dafür notwendigen Kabel verlief alles andere als routinemäßig.

Denn plötzlich klaffte im Rahmen der Bauarbeiten, die vergangene Woche im Keller des Schulgebäudes stattfanden, ein rund 1,80 Meter tiefes Loch, welches für erhebliches Staunen sorgte. Wie sich laut dem zuständigen Landkreis Kassel herausstellte, handelte es sich hierbei wohl um eines der vielen Gewölbe, die unterhalb der Stadt vermutet werden.

Grund hierfür ist die Tatsache, dass etliche Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg über der zu Kriegszeiten völlig zerbombten Stadt erbaut wurden. Um herauszufinden, ob sich unter der im Jahr 1960 erbauten Schule weitere derartige Kellerräume oder Gewölbe befinden, soll eine Untersuchung mit einer Endoskop-Kamera ans Licht bringen.

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An der Herderschule wurden derweil sicherheitshalber sechs der 23 Klassenräume bis auf Weiteres gesperrt. Die weiteren Räumlichkeiten sollen den Platzmangel zunächst auffangen. Ob das entstandene Loch einfach aufgefüllt werden kann, sollen Statiker und Gutachter in den kommenden Tagen ergründen.

Für die Statik des Schulgebäudes sei das Keller-Loch aber keine Gefahr, wie es weiter hieß. Der Grund hierfür läge darin, dass die Fundamente der Schule parallel zum Loch verliefen.

Für die Herderschule ist es bereits der zweite Auftritt in der breiten Öffentlichkeit. Erst im Juni des vergangenen Jahres mussten die Verantwortlichen einen heftigen Nackenschlag verarbeiten. Denn nach den schweren Unwettern in und um Kassel entstanden Schäden am Musik-Kunst-Trakt sowie der Turnhalle.

Außerdem sorgten enorme Schimmelschäden für einen Gesamtschaden in Höhe von rund 750.000 Euro.