Airbnb-Gast weigert sich seit eineinhalb Jahren zu gehen: Jetzt will sie auch noch Umzugsgeld vom Vermieter!

Los Angeles (USA) - Liebevoll wird der mittlerweile ungebetene Langzeit-Gast nun "Mieter aus der Hölle" genannt. Sechs Monate sollte Elizabeth Hirschhorn ursprünglich bleiben, eineinhalb Jahre sind es mittlerweile, die die US-Amerikanerin sich in dem luxuriösen Gästehaus von Zahnarzt Sascha Jovanovic in Los Angeles eingenistet hat. Nun verlangt sie sogar ein sechsstelliges Umzugsgeld von ihm.

Zahnarzt Sascha Jovanovic vermietete sein Gästehaus für sechs Monate an Elizabeth Hirschhorn, doch die weigerte sich zu gehen.
Zahnarzt Sascha Jovanovic vermietete sein Gästehaus für sechs Monate an Elizabeth Hirschhorn, doch die weigerte sich zu gehen.  © Screenshot: Instagram/drsaschajovanovic

Wie die Zeitung New York Post berichtete, begann alles mit einer Anfrage für einen sechsmonatigen Aufenthalt seitens Hirschhorn. 105 US-Dollar (circa 100 Euro) sollte sie pro Nacht zahlen - insgesamt 20.793 US-Dollar (etwa 20.000 Euro) für ihren gesamten Aufenthalt von September 2021 bis April 2022.

Doch sie verließ das Gästehaus von Jovanovic danach einfach nicht. Die "Mieterin aus der Hölle" weigert sich zu gehen - es sei denn, ihr Vermieter zahle ihr eine Umzugsgebühr in Höhe von 100.000 US-Dollar (rund 95.000 Euro).

Laut Hirschhorns Anwalt ein Schnäppchen: "100.000 Dollar sind [Jovanovics] günstigste Möglichkeit, der ganzen Tortur zu entkommen", schrieb er in einer E-Mail an den Anwalt des Arztes.

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Dieser hatte gegen Hirschhorns verlängerten Aufenthalt geklagt, doch ein Richter entschied gegen ihn.

Vor Gericht stößt Jovanovic auf taube Ohren

Jovanovics Grundstück hat den besten Blick auf die Los Angeles Hills. (Symbolfoto)
Jovanovics Grundstück hat den besten Blick auf die Los Angeles Hills. (Symbolfoto)  © 123RF/klotz

Gemäß der Mietstabilisierungsverordnung der Stadt Los Angeles sehe man keinen rechtlichen Grund, Hirschhorn zu räumen – ferner müsse ihr für die Räumung eine Umzugsgebühr gezahlt werden.

Hirschhorns Anwälte argumentierten außerdem, dass sie keine Miete zahlen müsse und Jovanovic ihr die rund 20.000 Euro für ihren eigentlich geplanten sechsmonatigen Aufenthalt zurückzahlen solle.

Der Grund: Die Stadt habe die Belegung und Vermietung des Gästehauses nie genehmigt. Auch die Dusche wurde ohne Genehmigung eingebaut.

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"Der Vermieter hat gegen das Gesetz verstoßen und versucht, Geld zu verdienen, indem er eine illegale [Wohneinheit] vermietet hat", so Hirschhorns Anwalt.

Jovanovic und Hirschhorn erzählen zwei verschiedene Geschichten

Neben einer defekten Jalousie entdeckte Jovanovic einen erheblichen Wasserschaden im Badezimmer seines Gästehauses, der vor Hirschhorns Einzug offenbar noch nicht da war. (Symbolbild)
Neben einer defekten Jalousie entdeckte Jovanovic einen erheblichen Wasserschaden im Badezimmer seines Gästehauses, der vor Hirschhorns Einzug offenbar noch nicht da war. (Symbolbild)  © 123RF/jannoon028

Jovanovic wird Schikane und Belästigung seiner Mieterin vorgeworfen. Seine Klagen soll er mit "ausgefeilten Falschgeschichten" gefüttert haben. Seine Spuren habe der Arzt gekonnt verwischt.

Jovanovics Anwalt erzählt eine andere Geschichte: "Sie ist die Mieterin aus der Hölle", sagte er über Hirschhorn. "Wenn sie recht hat, lautet die Theorie: Wenn ein Vermieter etwas hat, das nicht erlaubt ist, kann man für immer mietfrei darin bleiben."

Dabei pflegten Mieterin und Vermieter in den ersten fünf Monaten eine freundliche und respektvolle Beziehung.

Die Probleme begannen offenbar erst, als sich Hirschhorn über defekte Elektrojalousien beschwerte. Beim Reparaturbesuch bemerkte Jovanovic Wasserschäden und Schimmel, die vor dem Einzug seiner Langzeit-Mieterin nicht da waren.

Trotz nötiger Reparaturen: Hirschhorn will das Objekt nicht verlassen

Obwohl Jovanovic seiner Mieterin sogar anbot ihr einen Aufenthalt im Hotel zu bezahlen, ließ Hirschhorn die Reparaturen nicht zu.
Obwohl Jovanovic seiner Mieterin sogar anbot ihr einen Aufenthalt im Hotel zu bezahlen, ließ Hirschhorn die Reparaturen nicht zu.  © Screenshot: Instagram/drsaschajovanovic

Jovanovic bot an, sie für die größere Reparatur einige Tage in einem Hotel unterzubringen (auf seine Kosten), doch Hirschhorn lehnte ab und antwortete: "Ich fühle mich nicht sicher, wenn ich wegen einer Wohnbehinderung und dem hohen Risiko von COVID-19-Komplikationen zum Verlassen gezwungen werde."

Der Arzt schlug ihr daraufhin vor, in seinem Haus zu bleiben - auch das lehnte Hirschhorn aufgrund von "einer schweren Behinderung durch Katzenhaare" ab.

Ferner behauptete sie in einer Gegenklage, Jovanovic habe sie "unangemessen" zu sich eingeladen.

Hirschhorn weigerte sich ihren Vermieter ins Gästehaus zu lassen. Weil er die nötigen Reparaturen nicht rechtzeitig durchführen konnte, musste er eine Geldstrafe von umgerechnet rund 630 Euro zahlen.

Angespannte Situation dauert an

Noch immer lebt Hirschhorn im Gästehaus von Jovanovic. Seine Familie fühlt sich mittlerweile sehr unwohl mit der Situation.
Noch immer lebt Hirschhorn im Gästehaus von Jovanovic. Seine Familie fühlt sich mittlerweile sehr unwohl mit der Situation.  © Bildmontage/Screenshots: Instagram/drsaschajovanovic

Der Rechtsstreit dauert an. Unterdessen lebt Hirschhorn weiter im Gästehaus von Jovanovic - nur wenige Meter von seinem Haus entfernt.

"Hier geht es nicht um eine einzelne Entscheidung, sondern um das gesamte Fundament", argumentierte sein Anwalt. "Wenn sie recht hat, können Sie ein Airbnb für zwei Tage mieten und am dritten Tag die Abreise verweigern, es sei denn, der Vermieter bezahlt Sie für die Abreise."

"Es ist wie ein Krieg, in dem keine Kugeln fliegen", sagte Jovanovic, "Jedes Mal, wenn ich die Tür öffne, habe ich Angst, dass sie gleichzeitig [herauskommt]."

"Ihre Tür ist nur wenige Meter vom Schlafzimmer meiner Tochter entfernt", bemerkte er. "Wir schlafen nicht mehr gut."

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/klotz, Screenshot: Instagram/drsaschajovanovic

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