Menschenknochen in Ikea-Tüte: Kuriose archäologische Entdeckung
Von Michael Bauer
Fulda - Unter äußerst kuriosen Umständen sind im osthessischen Fulda kürzlich Knochenstücke aufgetaucht, die vermutlich aus einer archäologischen Grabung in Niedersachsen stammen.
In der Fuldaer Stelle für Stadt- und Kreisarchäologie wurde nach Angaben der Stadtverwaltung eine Tasche der Möbelhandels-Kette Ikea mit den Fundstücken abgegeben. Es handele sich wohl um die sterblichen Überreste eines Menschen, der vor rund 1500 Jahren lebte.
Die Überreste sollen aus einer Grabung im Jahr 1965 in einem Gräberfeld im Kreis Göttingen stammen. Ein freiwilliger Helfer der Grabung, den es später beruflich in den Raum Fulda verschlagen habe, durfte die Skelettteile wohl als Dank behalten – "ein zu dieser Zeit nicht unüblicher Vorgang", erklärte die Stadt weiter.
Der ursprüngliche Besitzer gab die Knochen den Angaben zufolge viele Jahre später an einen Bekannten weiter, der Mitglied des Archäologischen Arbeitskreises Fulda ist und der die Fundstücke nun zum Jahreswechsel in einer großen blauen Tasche an die Fuldaer Stadt- und Kreisarchäologin Milena Wingenfeld überreichte.
Die Fundstücke seien noch in Zeitungspapier aus den 1950er und 1960er Jahren eingewickelt gewesen.
Die Knochen kehren nach Göttingen zurück
Die Stadt- und Kreisarchäologie ist an das Fuldaer Vonderau Museum angegliedert. Dort behält man den kuriosen Fund nach Angaben der Stadt Fulda allerdings nicht: Die Fundstücke seien bereits vorsortiert und ordentlich verpackt unterwegs zur Kreisarchäologie Göttingen.
Dort freue man sich schon auf die Lieferung aus Fulda, schließlich seien die Funde aus der Grabung vor 60 Jahren zum Teil in alle Winde zerstreut.
Titelfoto: Stadt Fulda/dpa