Mann verliert Nasenring: Als ein Röntgenbild für Aufklärung sorgt, ruft er "Willst du mich verarschen?"
Cincinnati (USA) - Eines Nachts vor fünf Jahren ging Joey Lykins (35) mit zwölf Piercings schlafen, und als er am nächsten Morgen aufwachte, waren es nur noch elf. Der Nasenring blieb verschwunden - bis er nun wieder auftauchte.
Der Mann aus Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio wurde Ende August mit starkem Husten und dem Gefühl, "etwas würde seine Atemwege blockieren", in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Die Ärzte befürchteten, dass er eine Lungenentzündung haben könnte.
Röntgenaufnahmen der Lunge zeigten, dass nicht das Körperorgan die Beschwerden verursachte, sondern ein sogenannter Piercing Retainer.
Piercing Retainer werden eingesetzt, damit der Stichkanal des Piercings nicht zuwächst, wenn der eigentliche Körperschmuck nicht getragen wird. Das schmale, hufeisenförmige Metallstück hatte sich in Lykins oberem linken Lungenlappen eingebettet.
Der 35-Jährige reagierte völlig überrascht, als er das Röntgenbild sah, und rief: "Willst du mich verarschen? Ich habe danach gesucht!" Dann erzählte er, dass das Schmuckstück vor fünf Jahren verschwand, nachdem er es zuvor schon "drei oder vier Jahre" getragen hatte.
Er glaubte, dass er es damals im Schlaf eingeatmet haben könnte, denn obwohl er sein "Schlafzimmer auf den Kopf stellte", blieb es verschwunden, berichtet Daily Mail.
Warum der Schmuck erst jetzt und nicht schon viel früher den Husten auslöste, haben die Ärzte noch nicht herausgefunden. Möglicherweise war das ihn umgebende Narbengewebe inzwischen zu groß geworden und der Retainer konnte somit leicht in der Lunge verschoben werden.
Piercing wurde aus der Lunge herausgezogen
Die Ärzte entfernten den Metallring mittels einer Bronchoskopie. Dabei wird ein Schlauch langsam durch den Rachen des in Narkose versetzten Patienten in den betroffenen Teil der Lunge geführt, um einen Gegenstand oder eine Verstopfung zu entfernen oder um Anzeichen einer Krankheit zu überprüfen.
Das Piercing wurde anschließend vorsichtig herausgezogen und sei von Narbengewebe umgeben gewesen.
Lykins sagte, er behalte das Metallstück, das umgerechnet rund acht Euro kostete, zur Erinnerung. "Ich bin froh, dass es meine Lunge nicht durchstochen hat. Es hat mir nie Probleme bereitet, ich habe gehustet, aber ich habe nie zu viel darüber nachgedacht. Ich wusste nicht, was los war, aber ich hätte nie gedacht, dass es das Piercing war."
Der Amerikaner trage noch immer zwölf Piercings. Als er seiner Frau Jennifer (41) von der Röntgenaufnahme erzählte, sei sie "verblüfft" gewesen und "bestand darauf, die Röntgenbilder zu sehen".
Joey Lykins erlitt keine Komplikationen durch die Operation.
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