Mann läuft nackt rum - Gericht entscheidet: Er darf das!

Valencia (Spanien) - In Spanien ist ein Nudist vor Gericht gezogen, um für sein Recht auf Nacktheit zu kämpfen. Nun gibt es ein Urteil.

Weil seine Argumente das Gericht überzeugten, gewann der Nudist (29) den Prozess. (Symbolbild)
Weil seine Argumente das Gericht überzeugten, gewann der Nudist (29) den Prozess. (Symbolbild)  © 123rf.com/soloway

Alejandro Colomar (29) führte einen langen Rechtsstreit, nachdem ihm mehrere Geldstrafen aufgebrummt wurden, weil er draußen am liebsten splitterfasernackt ist.

Wenn er durch die Straßen seines Dorfes Aldaia in der Provinz Valencia im Süden Spaniens läuft oder mit dem Fahrrad fährt, trägt der Informatiker bis auf Socken und Schuhe nichts! Seit 2020 geht das schon so.

Das ungenierte Blankziehen in der Öffentlichkeit blieb jedoch nicht ohne Folgen und zwei Bußgeldbescheide flatterten ins Haus.

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Weil Colomar sich keiner Schuld bewusst und nicht bereit war, zu bezahlen, musste er sich vor Gericht verantworten. Wie El Diario berichtet, erschien er selbst zum Prozess nackt und wollte - nur mit Wanderschuhen an den Füßen - in das Gerichtsgebäude gelangen. Allerdings kam er damit nicht durch.

Dann passierte etwas Überraschendes!

In Barcelona wird Nudismus mittlerweile per Gesetz reguliert, vor allem für Gebiete abseits des Strandes.
In Barcelona wird Nudismus mittlerweile per Gesetz reguliert, vor allem für Gebiete abseits des Strandes.  © 123rf.com/jackf

Vor Gericht argumentierte der 29-Jährige, dass durch die Geldstrafen sein "Recht auf ideologische Freiheit verletzt" werde. Gegenüber der internationalen Nachrichtenagentur Reuters sagte er: "Das Bußgeld macht keinen Sinn. Sie warfen mir obszönen Exhibitionismus vor. Laut Wörterbuch deutet das auf sexuelle Absichten hin und das hat nichts mit dem zu tun, was ich tat."

Weil Colomar damit inhaltlich ein wichtiges Argument lieferte, entschied der spanische Oberste Gerichtshof tatsächlich zu seinen Gunsten - und unterstützte sogar sein Recht, nackt rauszugehen.

Genau genommen hat Colomar nie gegen das Gesetz verstoßen, denn in Spanien ist öffentliche Nacktheit seit 1988 legal. Somit darf jeder, der das möchte, nackt auf die Straße gehen, ohne verhaftet zu werden.

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Allerdings haben einige Regionen - unter anderem Barcelona - inzwischen eigene Gesetze erlassen, die Nudismus an bestimmten Orten und Plätzen verbieten beziehungsweise regulieren.

In Aldaia gibt es aber kein Gesetz, das Nacktheit verbietet. Trotzdem einigten sich Colomar und der zuständige Richter darauf, dass er sich in Zukunft darauf beschränkt, "zu unterschiedlichen Zeiten nackt in zwei verschiedenen Straßen von Aldaya zu bleiben oder herumzulaufen".

Außerdem wurde bestätigt, dass sein Verhalten nichts an der Sicherheit und Ruhe der übrigen Bürger ändere.

Titelfoto: 123rf.com/soloway

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