Mann ist zu Tränen gerührt, als er Brief aus 30 Jahre alter Flaschenpost liest
Shinnecock-Reservat (New York) - Ihm war gleich klar, dass er etwas Besonderes in den Händen hielt. Adam Travis (32), der in der Shinnecock-Reservation im US-Bundesstaat New York lebt, fotografierte die Flaschenpost sofort.
Er hatte sie nach dem letzten großen Sturm Anfang Februar an Land zwischen Trümmern gefunden. Was er dann lesen musste, rührte ihn zu Tränen, berichtet aktuell der Daily Star. Mehr als 30 Jahre war der von zwei Schülern verfasste Brief alt, der im Oktober 1992 ins Meer geworfen worden war.
Auf dem gut erhaltenen Zettel las er: "Lieber Finder, als Teil eines Geowissenschaftsprojekts der neunten Klasse wurde diese Flasche in der Nähe von Long Island in den Atlantischen Ozean geworfen. Bitte fülle die folgenden Informationen aus und schicke die Flasche an uns zurück (...) Vielen Dank, Shawn und Ben".
Travis ließ sich nicht zweimal um eine Kontaktaufnahme bitten. Er veröffentlichte die Fotos der Flaschenpost direkt auf seiner Facebook-Seite, wo das Interesse schnell wuchs.
"30 Minuten später gab es 60 Kommentare und 100 Likes, und den ganzen Tag über klingelte mein Telefon", sagte der 32-Jährige im Gespräch mit der New York Post. Auf diese Weise fand er zwar nicht die ehemaligen Schüler, dafür aber jemand anderen.
Sohn des Lehrers meldet sich mit bewegenden Worten
John (56), der Sohn des Lehrers, Richard E. Brooks, der das Projekt damals organisiert hatte, war tief berührt, als er von dem Fund erfuhr. Denn sein Vater ist vergangenes Jahr an Alzheimer gestorben, dessen jüngste Tochter Heather starb nur wenige Wochen später unerwartet im Schlaf.
"Das macht diese Situation so surreal", sagte John gegenüber der New York Post. "Im Laufe der Jahre gab es Zeiten, in denen wir von Flaschenfunden hörten, aber das ist das erste Mal seit zehn Jahren, an das ich mich erinnern kann. Das Timing ist einfach perfekt. Da wird einem ganz warm ums Herz", so der Marineveteran.
Sein Vater sei 40 Jahre lang an der Mattituck High School sehr beliebt gewesen und habe seine Mittagspausen lieber mit den Schülern als im Lehrerzimmer verbracht.
Am Ende witzelte John über den kuriosen Fund: "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Flasche wahrscheinlich den ganzen Atlantik umrundet und dann den Weg nach Hause gefunden hat."
Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Screenshots/Adam Travis