Mann harrt fast 40 Stunden auf halb gekentertem Boot aus: Auf dem Ozean beobachtet er Schreckliches
St. Augustine (Florida) - Dass Charles Gregory von seiner Angeltour auf dem Nordatlantik zurückkehrte, ist laut seinem Vater ein "Wunder". Der 25-Jährige war in jener Nacht mit seinem Boot halb gekentert.
Alles begann damit, dass Charles in der Nacht zum Donnerstag wie so oft mit seinem kleinen Boot aus der Bucht von St. Augustine hinaus auf den Ozean fuhr, um dort Bull Reds zu angeln.
Doch sein routinierter Ausflug entwickelte sich schnell zu einem Drama, als eine heftige Welle seinen schwimmenden Untersatz traf und ihn umwarf.
"Eine zweite Welle kam und riss alles aus dem Boot", heißt es auf der Facebook-Seite der "Surf Station", wo Charles angestellt ist. Der 25-Jährige klammerte sich zunächst im Ozean schwimmend an das Boot, denn dieses war stark beschädigt und voller Wasser.
Allerdings kam dann ein weiteres Problem hinzu, das ihn auf das halb gekenterte Boot zwang: Haie!
Der 25-Jährige habe die tödlichen Räuber ihn immer wieder umkreisen sehen.
Flugzeug entdeckt 25-Jährigen auf dem Ozean
Auch nachts, als zumindest die brennende Sonne nicht mehr am Himmel stand, wurde es für den Angler nicht leichter: "In der Nacht hat es geregnet, was gut war, aber es war sehr kalt und es gab nichts zum Wärmen, nur die nackte Haut. Charles wurde so kalt und er zitterte so stark, dass er sich siebenmal übergeben musste."
Unterdessen wurde Charles von seinen Angehörigen als vermisst gemeldet und die Suche nach ihm wurde von der Polizei in die Wege geleitet.
Doch es sollte fast zwei Tage dauern, ehe man den 25-Jährigen auf dem Wasser finden sollte. "Eine Besatzung eines HC-130 Hercules-Flugzeugs entdeckte Gregory am Samstagmorgen, wie er in seinem teilweise untergetauchten Jon-Boot saß", erklärt die Küstenwache in einer Pressemitteilung.
Das Video des Fliegers zeigt den Angler mitten auf dem Ozean ohne jegliche Ausrüstung in seinem kaputten, vollgelaufenen Boot.
Vater bezeichnet Rettung als "Wunder"
Wie durch ein Wunder hatte der US-Amerikaner während der 38-stündigen Tortur keine lebensgefährlichen Verletzungen erlitten. Er war dehydriert und musste mit schwerem Sonnenbrand im Krankenhaus behandelt werden.
Das Laufen würde ihm außerdem noch schwerfallen, da sich während seiner Zeit auf dem Ozean eine Atrophie an seinen Beinmuskeln entwickelt hatte.
"Ungefähr 20 bis 25 Boote und Flugzeuge" wären in der Zeit auf dem Wasser an ihm vorbeigezogen, aber "niemand hätte ihn gesehen", erklärt sein Arbeitgeber weiter.
Charles Vater, Raymond Gregory, erklärt in einem Interview, dass die Hoffnung der Familie bereits geschwunden wäre, dass der 25-Jährige noch lebendig gefunden werden würde. "Ich hätte die Hoffnung nie aufgeben dürfen", erklärt er gegenüber WTLV beschämt.
Und er sagt dem Sender weiter: "Es ist ein Wunder. Da oben ist ein Gott. Wenn Sie das nicht glauben, lassen Sie Ihr Kind mal 38 Stunden lang vor der Küste im verdammten Ozean verschwinden."
Auf die Frage, was ihn am Leben gehalten hätte, antwortete Charles: "Ehrlich gesagt, der Gedanke an meine Eltern."
Titelfoto: Bildmontage/Screenshot/Facebook/U.S. Coast Guard Southeast