Mann entwendet Waffen und Gegenstände aus Polizeiwache: Sein Motiv ist kaum zu fassen!
Nizza - Kurioser Vorfall in Südfrankreich: Ein 22-Jähriger hatte sich auf einer Polizeiwache Zutritt verschafft und dort Gegenstände sowie Waffen mitgehen lassen. Sein Motiv: Er wollte in Gewahrsam genommen werden!
Für gewöhnlich möchte niemand gerne ins Gefängnis, schon gar nicht auf freiwilliger Basis. Wie "Nice Matin" berichtet, soll sich in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza jedoch genau dieses Szenario dargeboten haben.
Der 22-jährige Mann hatte sich demnach vergangenen Sonntagabend in eine örtliche Polizeiwache begeben und diese im Anschluss unbehelligt mit einer Polizeiuniform sowie einer Waffe, bei der es sich um ein sogenanntes Sammlerstück gehandelt haben soll, wieder verlassen.
Der junge Mann, der laut französischer Medienberichte den Vornamen Mehdi tragen soll, habe außerdem 9 Millimeter-Munition sowie eine schusssichere Weste aus dem Polizeirevier entwendet.
Am darauffolgenden Montag habe sich der junge Mann dann gestellt. Sein unfassbares Motiv: Er wollte in den Knast!
Die Behörden gaben bekannt, dass es sich bei der Tat um einen verzweifelten Hilfeschrei eines Depressiven gehandelt haben soll.
Vater des Mannes: "Ich hatte Angst, dass er uns mit den Waffen etwas antut"
Nun werde geprüft, inwiefern gegen die Sicherheitsvorschriften verstoßen worden sei, sagte Frédéric Pizzini, Polizeichef des Départements Alpes-Maritimes, am Freitag. "Die geltenden Regeln wurden allen schriftlich in Erinnerung gerufen", stellte er klar.
Von den auf der Polizeiwache entwendeten Gegenständen fehlte zunächst jede Spur. Sein Vater habe sie im Müll entsorgt, ließ der 22-Jährige verlauten.
Obwohl der junge Mann gegenüber den Behörden versicherte, dass er niemandem Schaden zufügen wollte, sahen dies seine eigenen Familienmitglieder offenbar anders. So gab der Vater des psychisch auffälligen Täters zu Protokoll, dass dieser wegen der gestohlenen Waffen durchaus Sorge hatte vor einer Eskalation.
Dass sich der junge Mann mit seiner riskanten Aktion lediglich einen Platz im Gefängnis sichern wollte, ist so ungewöhnlich wie konsequent, denn sein Wunsch ging in Erfüllung.
Er wurde umgehend zu einem Jahr Haft verurteilt, davon sechs Monate auf Bewährung und sechs Monate mit einer elektronischen Fußfessel.
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