Mädchen (12) wird aus Flugzeug geschmissen, weil ihr Vater alle Passagiere um etwas bittet

London (Vereinigtes Königreich) - Eine Familie aus dem Vereinigten Königreich ist schockiert: Bevor sie ihre Reise in die Türkei antreten konnten, wurden sie aus ihrem Flieger geschmissen. Grund war eine Bitte des Vaters, bei der es um das Leben seiner Tochter (12) ging.

Eine Familie aus dem Vereinigten Königreich wurde aus einem Flugzeug geschmissen, weil der Vater die Crew um etwas bat. (Symbolbild)
Eine Familie aus dem Vereinigten Königreich wurde aus einem Flugzeug geschmissen, weil der Vater die Crew um etwas bat. (Symbolbild)  © 123RF/melastmohican

Nick Sollom (48) wollte am Dienstagabend zusammen mit seiner Frau Georgie und den beiden gemeinsamen Kindern vom Flughafen London-Gatwick nach Dalaman reisen. Dafür hatten sie einen Flug mit der Airline "SunExpress" gebucht.

Die Familie saß bereits im Flieger, als Nick sich an die Besatzung wandte und bat, dass im Flieger während der Reise keine Erdnüsse ausgegeben werden sollten. Grund war die Nuss-Allergie seiner zwölfjährigen Tochter Rosie, bei der sich das Mädchen nicht einmal in die Nähe von Erdnüssen begeben darf, da sie sonst einen anaphylaktischen Schock erleidet.

Trotz des hohen Risikos für Rosie sah der Pilot des dreieinhalb Stunden langen Fluges nicht ein, die anderen Passagieren vom Essen der Nüsse abzuhalten.

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"Sie sagten nur, der Kapitän habe sich geweigert, dies zu tun", erinnert sich Vater Nick gegenüber YahooNews an die Worte der Crew. "Und er wird keinerlei Ankündigung machen."

Die Familie hatte bereits im Vorfeld versucht, die gefährliche Allergie der Tochter bei der Fluggesellschaft anzumelden. Doch bei der Buchung hätte es keine Möglichkeit gegeben, die Crew darüber zu informieren.

Pilot schmeißt Familie aus Maschine

Die zwölfjährige Tochter leidet unter einer schweren Erdnuss-Allergie, die tödlich enden könnte. (Symbolbild)
Die zwölfjährige Tochter leidet unter einer schweren Erdnuss-Allergie, die tödlich enden könnte. (Symbolbild)  © 123rf/yavdat1

Auch der Check-In-Schalter von SunExpress hätte ihn mit seinem Anliegen abgewiesen, behauptet Nick. Die Mitarbeiter am Flughafen erklärten dem 48-Jährigen lediglich, dass er das Kabinenpersonal beim Einstieg informieren solle. Diese Anweisung kann man auch auf der Website der Airline nachlesen.

Doch die Crew habe sich "nicht wirklich darum gekümmert", so der Brite. Mit dem Piloten, der die anderen Passagiere am Ende hätte auffordern müssen, keine Erdnüsse zu verspeisen, konnte die Familie nicht direkt sprechen. Der Kapitän hätte sich im Cockpit eingeschlossen, so Nick.

Deshalb nahmen Rosies Eltern die Sache selbst in die Hand und sprachen die anderen Passagiere selbst an. Schnell hatte die Allergie-Info die Runde im Flieger gemacht. Alle hätten Verständnis gezeigt, erklärt der Familienvater.

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Als der Pilot von ihrer Aktion Wind bekam, gab er seiner Crew kurzerhand den Befehl, die Familie aus dem Flugzeug zu schmeißen. "Ich glaube, im Cockpit kam es zu Spannungen, weil wir uns nicht hinsetzten. Sie sagten nur, du musst gehen, du musst gehen", sagt Nick.

Auch für Rosie war der Moment mehr als unangenehm. Im Interview erklärt die Schülerin, dass sie das Gefühl hatte, "etwas falsch gemacht" zu haben, nur weil sie "eine Allergie hatte". "Es ist einfach unglaublich, dass das im Jahr 2024 passieren kann. Einfach unglaublich", meint Nick fassungslos.

Für ihn und seine Familie war der Vorfall nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Insgesamt 5000 Pfund (umgerechnet etwa 5800 Euro) mussten die Briten zahlen, um ihre Reise auf eine andere Fluggesellschaft umzubuchen und ihre Unterkunft umzuplanen.

Das sagt die Airline zum Erdnuss-Vorfall

Die Fluggesellschaft selbst verteidigt die Entscheidung des Piloten. Man könne eben keine "allergenfreie Umgebung" im Flieger garantieren. Deshalb hätte der Pilot entschieden, dass es am "sichersten wäre", wenn die Familie nicht mitreisen würde.

Außerdem berichtet ein Airline-Sprecher, dass sich Nick Sollom alles andere als angemessen verhalten haben soll. Als ihm mitgeteilt worden war, dass er und seine Familie das Flugzeug verlassen müsse, "verhielt er sich aggressiv" und "versuchte, sich Zugang zum Cockpit zu verschaffen", so der Sprecher gegenüber TAG24 weiter.

"Um die Sicherheit unserer Besatzung und unserer Passagiere an Bord zu gewährleisten, können wir aggressives und renitentes Verhalten auf unseren Flügen nicht dulden."

Trotzdem wolle man jetzt den Buchungsprozess überprüfen lassen:

"Wir sind uns jedoch voll und ganz darüber bewusst, dass dies eine schwierige Situation für die Familie war, und wir nehmen den Sachverhalt zum Anlass, unsere während des Buchungsprozesses bereitgestellten Informationen zu überprüfen, um effektivere Lösungen für Fluggäste mit Allergien zu gewährleisten."

Originalartikel vom 27.05.2024 - 11.14 Uhr

Titelfoto: 123RF/melastmohican

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