São Paulo (Brasilien) - Während viele Tattoo-Süchtige immer mehr Bilder auf ihrer Haut haben wollen, ist Leandro de Souza schon seit Monaten mit der "Rückabwicklung" beschäftigt. Der 35-Jährige, der einst als "meist tätowierter Mann Brasiliens" galt, versucht vor allem, sein Gesicht wieder in Ordnung zu bringen. Derzeit befindet sich de Souza in einer Zwischenphase. Trotzdem sieht er schon jetzt ganz anders aus. Was steckt dahinter?

"Ich bin ein lebendes Zeugnis dafür, wie man nicht sein sollte. Dieses Zeugnis soll jungen Menschen jeden Alters dazu dienen, zweimal nachzudenken, bevor sie sich tätowieren lassen", erklärte der geläuterte Drogensüchtige vergangenen Monat auf Instagram.

Er wolle jetzt einen Arbeitsplatz finden und seine Familie zurückgewinnen, so de Souza, der in ärmlichen Verhältnissen in São Paulo aufgewachsen ist.

Diese Ansage hat laut Daily Star ein lokales Unternehmen, das Laserentfernungen anbietet, so sehr beeindruckt, dass es dem Brasilianer angeboten hat, seine Tattoos kostenlos zu entfernen.

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Doch die Sache hat für den Mann, dessen Haut zu 95 Prozent mit Tattoos bedeckt ist, noch einen Haken.

Denn die Entfernung seiner Körperkunst soll sich um bis zu acht Jahre hinziehen. Dafür wird de Souza circa achtmal in die Klinik zur Behandlung gehen müssen.

Dennoch ist ihm dieser Aufwand wert. Denn der ehemalige Tattoo-Süchtige erhofft sich von der Prozedur einen Neuanfang. "Ich habe Buße getan. (...) Diese Chance hat nicht jeder. Dankbarkeit ist der Schlüssel für junge Menschen", so de Souza.

Er selbst blickt bereits jetzt auf ein bewegtes Leben zurück. Als Baby wurde de Souza in einem Schuhkarton gefunden und später adoptiert. Drogen, Armut und auch sexueller Missbrauch waren Teil seiner Kindheit.

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Kein Wunder, dass de Souza das alles einmal "übermalen" wollte. Doch nun sollen die schlimmen Zeiten endgültig der Vergangenheit angehören.