Kriminelle "Drecksäcke": Sheriff dreht vor Verhaftungen am Glücksrad
Florida (USA) - Ein Sheriff im US-Bundesstaat Florida macht wegen seiner unkonventionellen Methoden im Kampf gegen das Verbrechen von sich reden. Das brachte ihm den Titel "Politisch unkorrektester Sheriff des Landes" ein.
In Brevard County hat Wayne Ivey das Sagen. Wenn es um seinen Job als oberster Gesetzeshüter geht, nimmt er kein Blatt vor den Mund. Ivey bezeichnet Kriminelle gern auch mal als "Drecksäcke".
"Wenn du ein Krimineller bist, bist du ein Idiot", sagte er gegenüber Fox News. Das Gesetz zu brechen oder nicht, sei eine individuelle Entscheidung. Wer falsch abbiegt, dürfe kein Mitleid erwarten.
Für diejenigen, die seine ruppige Arbeits- und Ausdrucksweise kritisieren, hat Sheriff Ivey stets eine "nette" Botschaft parat: "Halt die Klappe. Hör auf zu jammern." Er und seine Kollegen würden sich niemals dafür entschuldigen, "böse Menschen" ins Gefängnis zu stecken.
Wiederholungstäter werden in Brevard County übrigens mit einer Spezialeinheit namens "Sheriff's High Intensity Target", kurz SHIT ("Scheiße") verfolgt. Genau das sollen Kriminelle nämlich denken, wenn die Beamten mit vorgehaltener Waffe auftauchen.
Sheriff Ivey lässt Glücksrad bei Jagd auf Straftäter entscheiden
Um Flüchtige hinter Schloss und Riegel zu bringen, hat Ivey eine spezielle Methode auf Lager: Er dreht an einem "Glücksrad", auf dem die Konterfeis der Gesuchten abgebildet sind. Bei wem der Zeiger stehen bleibt, dem droht Ärger.
Auf die Idee sei er während eines Bürgerdialogs gekommen. Die Erfolgsquote liest sich nicht schlecht: Beinahe 90 Prozent der Flüchtigen würden sich selbst stellen oder innerhalb von drei bis fünf Tagen gefasst werden, so der Sheriff.
Sein neuestes Vorhaben spaltet derweil erneut die Gemüter. Ivey will Gefangene mit T-Shirts mit der Aufschrift "Ich habe mich in Brevard County herumgetrieben und bin aufgeflogen" ausstatten. "Wenn du denkst, dass du ein Krimineller sein willst, rate ich dir, es nicht zu tun", sei laut Ivey die leicht verständliche Botschaft dahinter.
Dass sein Verhalten nicht dem Trend "politischer Korrektheit" folgt, weiß der US-Amerikaner selbst. Etwas daran ändern stünde aber nicht zur Debatte. "Ich bin nicht gewählt, um die Gefühle der Leute zu schützen", sagte er.
Titelfoto: Screenshot/YouTube/Brevard Sheriff