USA - Es ist ein verwunderliches Phänomen: Schon vor einigen Jahren wurde durch wissenschaftliche Analysen von Patientenakten bestätigt, dass Frauen - vor allem in ihren 20ern - deutlich häufiger auf der Treppe stürzen als Männer. Doch wer nun denkt, Frauen hätten einfach einen schlechteren Gleichgewichtssinn, der liegt falsch!

Die Unfallstatistiken sprechen Bände: Zwar verletzen sich kleine Kinder (unter drei Jahre) und alte Senioren (über 85) am häufigsten auf Treppen, doch auch bei Frauen in ihren 20ern ist die Quote hoch.

Vor allem der Vergleich zu den Herren der Schöpfung ist krass: Eine Studie aus dem Jahr 2018 belegt, dass die Verletzungsrate bei jungen Frauen etwa 80 Prozent höher ist als bei jungen Männern! Die Gründe dafür waren vor einigen Jahren noch völlig unklar.

Doch das wollten HyeYoung Cho und Shirley Rietdyk von der Purdue University in den USA mit der Hilfe einiger Kollegen von anderen Universitäten nun ändern. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung wurden kürzlich im Wissenschaftsmagazin Plos One veröffentlicht.

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Für die Studie wurden insgesamt 1470 Männer und 930 Frauen ein Semester lang dabei beobachtet, wie sie eine kurze Treppe (zwei Stufen) und eine längere Treppe (17 Stufen) auf dem Campus-Gelände benutzten.

Dabei stellten die Wissenschaftler deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern fest!

Insgesamt wurden acht riskante Verhaltensweisen registriert: Nichtbenutzen des Handlaufs, Nichtbeobachten der Treppe beim Abstieg, Tragen von ungeeignetem Schuhwerk, Gespräche, Verwendung elektronischer Geräte, Hände in den Taschen, Halten von einem Gegenstand sowie Überspringen von Stufen.

Die Autoren der Studie stellten fest: "Frauen zeigten mehrere Verhaltensweisen, die ihr Sturzrisiko im Vergleich zu Männern erhöhten." Das heißt, auch wenn Frauen einige riskante Verhaltensweisen (wie das Überspringen von Stufen) vermieden, so zeigten sie insgesamt doch mehr Risikofreude beim Treppen-Steigen.

So würden junge Frauen unter anderem häufiger Multitasking oder Konversationen betreiben als junge Männer. Die Studie deutet an, dass das riskante Verhalten der Frauen (Gespräche, Multitasking, Tragen von unsicherem Schuhwerk usw.) gefährlicher ist als das riskante Verhalten der Männer (Stufen überspringen)!

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Diese Beobachtung könnte somit endlich auch erklären, wieso Frauen so viel häufiger auf Treppen stürzen als Männer.