Krähender Hahn polarisiert Dorf: Jetzt wird er weggesperrt!

Siegelsbach - Ab wann stört ein lauter Hahn? Mit dieser Frage beschäftigen sich Anwohner und Ordnungsamt in Siegelsbach im Kreis Heilbronn. Die Behörde hat nun reagiert und sorgt damit zumindest nachts für Ruhe.

Ein Hahn aus dem Kreis Heilbronn sorgt in seiner Nachbarschaft für Ärger. (Symbolbild)
Ein Hahn aus dem Kreis Heilbronn sorgt in seiner Nachbarschaft für Ärger. (Symbolbild)  © Daniel Bockwoldt/dpa

Das Krähen liegt in der Natur des Hahns, doch nicht jedermann kann sich damit anfreunden.

Nach Informationen des "SWR" ist das beschauliche 1700-Einwohner-Seelendörfchen Siegelsbach bei Heilbronn in Aufruhr, weil ein tierischer Bewohner einfach die Nachtruhe nicht einhalten will.

Die Rede ist von Hahn Fridolin, dem nun vom örtlichen Ordnungsamt mehr oder weniger ein unfreiwilliger Maulkorb verordnet wurde.

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Der Besitzer des störrischen Gockels, Marcus Rudlof (50), muss sein sechs Monate altes Hoftier von nun an nachts in einem schallisolierten Raum unterbringen.

Einigen Nachbarn war der krähende Hahn ein Dorn im Auge. Für Rudlof nicht nachvollziehbar. Dieser beklagt die fehlende Verhältnismäßigkeit der Zwangsanordnung, denn direkt vor dem Hühnergehege fahren vor allem in den frühen Morgenstunden die Lastwagen vorbei. Bei tosendem Lärm sei dann kaum ein Wort mehr zu verstehen.

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Für den krähenden Hahn Fridolin hat es sich vorerst ausgekräht. Er muss von nun an in einem schallisolierten Stall nächtigen. (Symbolbild)
Für den krähenden Hahn Fridolin hat es sich vorerst ausgekräht. Er muss von nun an in einem schallisolierten Stall nächtigen. (Symbolbild)  © Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

Laut Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt/Oder müsse das Krähen eines Hahns zur Nachtzeit nicht hingenommen werden. Die Tiere seien stattdessen in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr in einen schallisolierten Stall unterzubringen.

In Siegelsbach ist Hahn Fridolin das Gesprächsthema Nummer eins. Einige Anwohner nehmen das Krähen völlig gelassen, während andere den tierischen Ärger sehr wohl nachvollziehen können.

Die Person, von der die Beschwerde ausgeht, wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Marcus Rudlof. Mehr sei über den Initiator jedoch nicht bekannt.

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Um den Forderungen des Amtes möglichst schnell gerecht zu werden, hat Rudlof seinen liebgewonnenen Fridolin in die Obhut eines Nachbarn gegeben, denn dieser sei bereits in Besitz eines schallisolierten Stalls. Tagsüber bekomme Fridolin seine Freiheit dann aber wieder zurück.

Ab 22 Uhr muss das stolze Tier künftig "umziehen". Marcus Rudlof hat Fridolin dafür eigens für 600 Euro eine schallisolierte Hütte gekauft. Wie lautstark sich Fridolin darin verhält, danach kräht nun wirklich kein Hahn mehr.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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