Knast-Essen statt Torte: Braut auf eigener Hochzeit verhaftet, Mann kann fliehen
Mexiko - Ein Brautpaar aus Mexiko war gerade auf dem Weg zum Altar, als es plötzlich Besuch bekam. Allerdings standen die "Gäste" nicht auf der Einladungsliste. Der Pfarrer konnte sich seine Traurede danach sparen.
Für Nancy N. sollte es der schönste Tag ihres Lebens werden. Dass sie ihre Hochzeitsnacht in einer Gefängniszelle verbringen muss, damit hatte die Frau mit den langen dunklen Haaren sicher nicht gerechnet.
Wie die New York Post berichtete, waren Nancy und ihr Partner Clemente N. gerade auf dem Weg, um sich das Ja-Wort zu geben, als eine Spezialeinheit der Polizei die Feierlichkeiten unterbrach und der Braut Handschellen anlegte. Der Vorwurf: Erpressung und Entführung.
Auch Ehemann Clemente sei im Visier der Ermittler gewesen. Doch der Mexikaner mit dem Spitznamen "Maus" konnte sich rechtzeitig aus dem Staub machen, bevor es auch für ihn brenzlig geworden wäre.
Das Paar soll als Teil der kriminellen Organisation "La Familia Michoacana" Hühnerhändler in Toluca, nahe der Hauptstadt Mexiko-Stadt, erpresst haben. Zudem wird ihnen die Entführung von vier Arbeitern aus einem Geflügelbetrieb vorgeworfen.
Kriminelle Mexikaner richteten Schaden in Millionenhöhe an
Den Behörden zufolge wurden noch weitere Personen wegen ihrer Beteiligung an den kriminellen Machenschaften des Paares verhaftet. Die betroffenen Unternehmen sollen dadurch Verluste von rund 47 Millionen US-Dollar (rund 43 Millionen Euro) erlitten haben.
Zusätzlich beschlagnahmten die Ermittler 24 Immobilien im Wert von umgerechnet 24 Millionen Euro. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Für Braut Nancy gibt es statt Hochzeitstorte jetzt Knast-Essen.
Titelfoto: Screenshot/X/@FiscaliaEdomex