Kleinkrimineller muss mit dem Hubschrauber in den Knast geflogen werden
Feldkirch - Ein deutscher Kleinkrimineller musste in Österreich mit dem Hubschrauber in den Knast geflogen werden. Das Abenteuer wurde aufgrund kurioser Regularien notwendig.
Der 64-jährige Tatverdächtige wurde erwischt, wie er am gestrigen Dienstag kurz vor 15 Uhr ein Hotel in Hirschegg durch den Hintereingang betrat und das Chef-Büro aufsuchte, wie die Polizei im Bundesland Vorarlberg mitteilte. Dort nahm sich der Dieb 435 Euro aus einer Handkasse, die auf dem Schreibtisch stand.
Vom Hotelier auf die Tat angesprochen ergriff der Kleinkriminelle die Flucht. Der Manager des Hauses ließ sich aber nicht abschütteln. Er fuhr dem Mann schnurstracks hinterher.
Nach einer sehr kurzen Flucht - nur rund 400 Meter weit kam der Verdächtige - standen sich die beiden wieder gegenüber. Der Beschuldigte stritt die Tat zu dem Zeitpunkt ab. Daraufhin lief er weiter in Richtung Riezlern-Zentrum.
Als der 64 Jahre alte Verdächtige bemerkte, dass der Hotelier ihm noch immer auf den Fersen ist, versteckte er sich. Ein Zeuge bemerkte das aber und stoppte ihn, bis die Polizei eintraf.
Deutscher klaut in Österreich und wird mit Helikopter geflogen
Die Beamten fanden bei dem zuvor Flüchtigen die geklauten 435 Euro, die er noch versuchte zu verstecken, jedoch dabei scheiterte.
Weil schon ein Haftbefehl für den Deutschen vorlag, sollte er direkt in den Knast gebracht werden, entschied die dortige Staatsanwaltschaft. Doch das gestaltete sich schwierig.
"Festgenommene deutsche Staatsangehörige dürfen keinesfalls von österreichischen Behörden über deutsches Staatsgebiet transportiert werden", erklärten die Polizisten in einer Mitteilung.
Weil es in der Alpenlage keine Verbindung zwischen den Orten gibt, die nicht durch Deutschland führt, war die einzige Lösung der Transport per Hubschrauber. Am heutigen Mittwoch wurde der Vorbestrafte an die Justizanstalt in Feldkirch überstellt.
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