Immer wieder Hack-Attacken auf dunkle Autos: Dieser Storch ist ein Fall für die Klapper
Colditz - Der Serientäter greift seit Mai an, geht völlig willkürlich vor und kann jederzeit ausflippen. Kaum ein Autobesitzer ist seitdem vor ihm sicher. Ein scheinbar durchgeknallter Storch terrorisiert seit Wochen das Leben der Autobesitzer im sächsischen 600-Seelen-Dorf Sermuth zwischen Colditz und Grimma.
Schnabelhieb um Schnabelhieb bearbeitet das Tier den dunklen Lack des parkenden Autos. Ein Nachbar filmt das irre Treiben.
"Mein Auto ist eigentlich total im Arsch. Beide Türen auf beiden Seiten sind durch den Schnabel zerkratzt. Den Lackschaden zu beheben, würde mehrere Tausend Euro kosten. Und die Versicherung zahlt nicht", wettert Tanja Vetter (24), eines der Storchen-Opfer.
Mittlerweile greift (Hacke-)Meister Adebar auch den glänzenden Abzug der offenen Feuerstelle an. "Die Attacken auf das Haus meiner Eltern finden mittlerweile täglich statt", schimpft Tanja Vetter.
Ist der Vogel demnach völlig verrückt geworden, quasi ein Fall für die Klapper?
Storch hält sein Spiegelbild offenbar für einen Feind
Experten glauben, dass ein Tumor solche Störungen in einem Storch auslösen könnte.
"Es erinnert an das Verhalten von Schwänen, die sich bedroht fühlen, wenn sie ihr Spiegelbild in dunklen Flächen reflektiert sehen. In ihren Augen ist das ein anderes Tier und sie werden aggressiv", interpretiert eine Tierschützerin der Wildvogelstation Dresden das außergewöhnliche Verhalten.
Ärgerlich für jeden Autohalter bleibt, dass die Versicherung wohl nur bei Vollkasko greift. "Bei Teilkasko werden Biss-Schäden von Tieren übernommen. Der berühmte Marder also", erklärt eine Sprecherin der sächsischen Sparkassen-Versicherung.
Storchschnabel-Hiebe werden nicht übernommen.
Titelfoto: Bildmontage: Waltraud Grubitzsch, privat