Für jede Klasse eine Rolle: Grundschule rationiert Klopapier

Horb - Wenn das auf Dauer mal nicht böse in die Hose geht! Eine Grundschule in Horb am Neckar (Landkreis Freudenstadt) lässt mit einer Maßnahme aufhorchen, die man wohl in Deutschland nicht für möglich gehalten hätte.

Auf den Toiletten einer Horber Grundschule herrscht ein sehr spärlicher Umgang mit Klopapier. (Symbolbild)
Auf den Toiletten einer Horber Grundschule herrscht ein sehr spärlicher Umgang mit Klopapier. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

Gewalt, Lehrermangel oder das schlechte Abschneiden der Schüler in wichtigen Kernkompetenzen: Negativnachrichten von deutschen Bildungsstätten hatten in den letzten Jahren regelrecht Hochkonjunktur.

Die Gutermann-Grundschule im schwäbischen Horb setzt diesem Trend nun die Krone auf, indem sie für ihre Schüler eine Klopapier-Obergrenze anordnete.

Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" soll demnach jeder Klasse nur noch eine Rolle zustehen.

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Doch was hat es mit dieser auf den ersten Blick schülerunfreundlichen Maßnahme auf sich? Der Grund ist wohl eine Mischung aus einer angespannten Personallage sowie einem schlechten Umgang einiger Schüler mit den WC-Rollen in der Vergangenheit.

Die Putzfrauen hätten keine Kapazitäten, die vielen Toilettenpapier-Schnipsel aufzuputzen. Außerdem habe es mal einen Vorfall gegeben, in dem ein Kind das Klo verstopfte, wie die Stadt Horb auf Anfrage mitteilen ließ. In der Vergangenheit sollen sich die WC-Rollen in besagter Grundschule vor den Schülertoiletten befunden haben.

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Weniger WC-Rollen, weniger Probleme? Die Zukunft wird zeigen, ob das ungewöhnliche Horber Toilettenmodell erfolgversprechend ist. (Symbolbild)
Weniger WC-Rollen, weniger Probleme? Die Zukunft wird zeigen, ob das ungewöhnliche Horber Toilettenmodell erfolgversprechend ist. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

In einem Elternbrief räumte die Schule bereits ein, dass das Toilettenpapier seit der Rationierung häufig nicht ausreicht.

Kinder hätten sogar Angst vor einem Toilettengang, weil das Papier knapp werden könnte. Diese Sorgen wollen die Eltern ihren Schützlingen aber nicht zumuten - und so kam es bereits zu einer "Klopapier-Revolte".

Die Schule reagierte prompt und hat das "Klopapier to go" eingeführt. Dabei soll pro Klasse eine Rolle mitgenommen werden dürfen.

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In den Augen einiger Erziehungsberechtigter scheint die von der Schule getroffene Maßnahme überzogen. Die Schulleitung selbst sieht dies allerdings aus einem anderen Blickwinkel.

An jeder Schule seien Toiletten ein Problem wegen des Vandalismus und der Verstopfungen. Man habe sich eine individuelle Lösung überlegen müssen, begründete die neue Rektorin Sylvana Storz den eingeschlagenen Weg.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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