"Frauen gehören in die Küche": Burger King sorgt mit Tweet für Empörung
London (Großbritannien) - Was hat sich Burger King denn da bitte erlaubt? Am Internationalen Frauentag twitterte die bekannte Fast-Food-Kette etwas (auch an jedem anderen Tag) denkbar Unpassendes.
War den Marketing-Experten nicht bewusst, in was für ein Fettnäpfchen sie damit treten würden?
Ausgerechnet am Weltfrauentag war auf dem britischen Twitter-Kanal von Burger King am Montag zu lesen: "Women belong in the kitchen" (Frauen gehören in die Küche, Anm. d. Red.).
Direkt im Anschluss folgten jedoch noch zwei weitere Tweets: "Wenn sie wollen, natürlich. Dennoch sind nur 20 Prozent der Köche Frauen. Wir haben die Mission, das Geschlechterverhältnis in der Restaurantbranche zu ändern, indem wir weiblichen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, eine kulinarische Karriere zu verfolgen."
Und weiter hieß es zudem: "Wir sind stolz darauf, ein neues Stipendienprogramm zu starten, das weiblichen Burger King-Mitarbeitern hilft, ihre kulinarischen Träume zu verwirklichen!"
Der erste Tweet war also nur dazu gedacht, die Aufmerksamkeit der Leute zu erregen. Angesichts der vielen negativen Reaktionen dürfte der PR-Stunt jedoch so ziemlich nach hinten losgegangen sein.
"Das ist die schlechteste Öffentlichkeitsarbeit aller Zeiten, HAHAHA", kommentierte ein Nutzer. "Habt ihr eine Vorstellung davon, wie viele Leute sich nur den ersten Tweet anschauen, ohne den zweiten zu sehen?", kritisierte eine Frau und ergänzte: "Jemand in der Marketing-Abteilung versteht Twitter nicht sehr gut."
Burger King wirbt für mehr Frauen in der Gastronomie, doch der Tweet wird zum PR-Desaster
Dass die Userin mit ihrer Kritik durchaus richtig lag, lässt sich auch am Verhältnis der "Gefällt mir"-Klicks beobachten. Denn während der Ursprungs-Tweet es auf über 600.000 Likes schaffte, bekam der zweite nur noch 130.000. Passend dazu schrieb eine andere Followerin: "Der Unterschied in den Likes zwischen dem ersten und dem zweiten Tweet macht mir Angst."
Nicht alle Fans zeigten sich jedoch empört, es gab auch positive Reaktionen. Auch Burger King selbst verteidigte den provokanten Beitrag zunächst und rechtfertigte ihn damit, dass man lediglich auf den "großen Mangel an weiblicher Vertretung in der Gastronomie" hinweisen wollte. Am späten Montagabend wurde der Original-Tweet dann allerdings doch noch gelöscht.
Ob die gut gemeinte PR-Aktion der populären Fast-Food-Kette zum Frauentag nun also ein Reinfall oder doch eine clevere Idee war? Darüber lässt sich sicherlich sehr gut streiten.
Titelfoto: Mykola Kravchenko/123RF, Peter Kneffel/dpa, Screenshot Twitter @BurgerKingUK