Frau durchlöchert heimlich Kondome - Urteil schreibt "Rechtsgeschichte"

Bielefeld - Eine Straftat, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist: Weil sie einen Sexualpartner für immer an sich binden wollte, zerstach eine Frau aus Bad Salzuflen vor dem Sex die Kondome. Nun wurde die 39-Jährige verurteilt.

Die Kondome im Nachttisch wurden kurzerhand "präpariert". (Symbolbild)
Die Kondome im Nachttisch wurden kurzerhand "präpariert". (Symbolbild)  © 123RF/dmytrenkovlad

"Das ist hier Rechtsgeschichte - würde ich mal so sagen", zitiert die Neue Westfälische Richterin Astrid Salewski. Ein Bielefelder Schöffengericht verurteilte die Kondom-Stecherin nun wegen sexueller Nötigung zu einer Bewährungsstrafe von einem halben Jahr.

Mit der vergleichsweise milden Strafe scheint die liebeshungrige Dame dabei noch Glück gehabt zu haben. Denn zunächst hatte die Staatsanwaltschaft sogar Anklage wegen Vergewaltigung erhoben. Der Tatbestand dafür war allerdings offenbar doch nicht erfüllt.

Auch im weiteren Verlauf gestaltete sich der Prozess alles andere als gradlinig. Denn die Beteiligten rätselten lange, welcher Strafbestand denn überhaupt vorliegen könnte.

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"Nein heißt auch hier nein", betonte die Richterin. Also entschied man sich für das Urteil "sexuelle Nötigung". So wurde es in umgekehrten Fällen oft gehandhabt - also wenn Männer beim Geschlechtsverkehr das Kondom abstreiften, ohne es der Frau zu sagen.

So kam die Untat ans Tageslicht

Zu Beginn vergangenen Jahres führten der 39-jährige Kläger und die Verurteilte eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Heißt: Sie waren Freunde, vergnügten sich aber auch ab und an im Bett miteinander. Allerdings ohne romantische Verpflichtungen - so zumindest die Theorie.

Denn offenbar reichte diese Vereinbarung der Frau bald nicht mehr aus, sie wollte mehr. Um also ihren Kumpel für immer an sich zu binden, kam sie auf die brillante Idee, ihn durch ein Baby zu ködern. Also beschädigte sie die Kondome im Nachttisch ihres Sexualpartners.

Als es eines Tages schließlich zu einem Streit kam und die beiden sich danach nicht mehr trafen, spielte die Dame nach einer Weile ihre Schwangerschaftskarte, um den Kontakt wieder herzustellen. Doch ihr Plan scheiterte. Der Bielefelder war total verwundert, wie das passiert sein könnte. Die Frau gestand schließlich, was sie getan hatte.

Wutentbrannt erstattete der genötigte Mann daraufhin Anzeige - und beendete die besondere "Freundschaft".

Titelfoto: 123RF/dmytrenkovlad

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