Fliegende Schiffe? Kuriose Fotos verwirren das Internet
Großbritannien - Können Schiffe neuerdings fliegen oder ist das nur eine riesige optische Illusion? An der Küste Großbritanniens wurden gleich mehrere Fotos von schwebenden Booten geschossen.
Normalerweise sind Schiffe dafür bekannt, auf dem Wasser zu schwimmen, nicht aber in der Luft zu fliegen. Trotzdem lassen diese merkwürdigen Schnappschüsse nun beinahe anderes vermuten.
Der britische Fotograf David Morris nahm vor Kurzem in Cornwall, also im äußersten Südwesten Englands, ein Bild von einem Containerschiff auf. Darauf sieht es so aus, als würde der große Frachter in einigem Abstand über dem Meeresspiegel schweben.
Ein ganz ähnliches Foto hatte zudem am vergangenen Freitag Colin McCallum in Banff, einer Gemeinde an der Nordküste Schottlands, aufgenommen. Auch auf diesem Bild scheint ein tonnenschweres Containerschiff weit über der Nordsee in der Luft zu hängen.
Beide Schnappschüsse sorgten in den sozialen Medien bereits für viel Verwirrung, weil die meisten "nicht verstehen können, was da passiert", wie es eine Facebook-Nutzerin ausdrückte.
Doch keine Sorge, es gibt eine wissenschaftliche Erklärung für das kuriose Phänomen: Laut David Braine, einem Meteorologen der britischen BBC, handelt es sich bei den Bildern um Fata Morganas.
Meteorologe erklärt, was es mit den fliegenden Schiffen auf sich hat
Laut dem Wetter-Experten entsteht so eine "superior mirage", also eine Luftspiegelung, bei der Objekte über ihrem eigentlichen Standort in der Luft zu schweben scheinen, durch "besondere atmosphärische Bedingungen, die das Licht krümmen".
Dabei läge kalte Luft in der Nähe des Wassers und eine warme Luftschicht direkt darüber. "Weil kalte Luft dichter ist als warme, verbiegt sich das Licht in die Richtung eines Beobachters auf dem Boden oder eben an der Küste", erklärt Blaine.
Allerdings kämen solche Fata Morganas vor allem in der Arktis vor, in Großbritannien könnten sie nur "sehr selten" im Winter auftauchen.
Sogar Objekte unterhalb des Horizonts, die also eigentlich schon hinter der Erdkrümmung verschwunden sein müssten, könnten dadurch noch einmal sichtbar werden, so der Meteorologe.
Titelfoto: facebook.com/colin.mccallum.1481