Familie sucht Ohrring der Oma im Garten: Was sie dann finden, verschlägt allen die Sprache

Kragerø (Norwegen) - Eigentlich wollte ein Norweger (39) nur den verlorenen Ohrring seiner Mutter suchen, doch was er stattdessen im Garten fand, verschlägt Archäologen die Sprache.

Christoffer und sein Vater haben einen echten Schatz gefunden.
Christoffer und sein Vater haben einen echten Schatz gefunden.  © Facebook/Kulturarv i Vestfold og Telemark fylkeskommune

Familie Aasvik war bei Oma zu Besuch und fand einen echten Wikingerschatz.

Weil seine Mutter ihren Ohrring bei der Gartenarbeit verloren hatte, bat sie ihren Sohn Jan Erik (39), beim anstehenden Besuch den Metalldetektor mitzubringen.

Gesagt, getan: Ende September reiste Jan Erik mit seiner Frau und Söhnchen Christoffer zu Oma, die auf der beschaulichen Insel Jomfruland (Südnorwegen) lebt.

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Jan Erik und Christoffer machten sich auf die Suche nach der Kostbarkeit. Plötzlich schlug der Detektor heftig an, berichtet die Zeitung "Dagbladet". Hier muss etwas Großes sein, dachte sich Jan Erik. "Ich nahm den Spaten und fing an zu graben", berichtet der Schatzjäger. "In einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimeter, glaube ich, bemerkte ich etwas. Es sah alt aus."

Jan Erik ließ den Gegenstand im Erdreich, machte ein Foto und postete es sogleich in einer Facebook-Gruppe für Schatzsucher.

Ein Wikingerschatz in Omas Garten?

1200 Jahre schlummerte die Kostbarkeit im Garten der Oma.
1200 Jahre schlummerte die Kostbarkeit im Garten der Oma.  © Facebook/Kulturarv i Vestfold og Telemark fylkeskommune
In einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern fanden sie die Schmuckstücke.
In einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern fanden sie die Schmuckstücke.  © Facebook/Kulturarv i Vestfold og Telemark fylkeskommune

Wikinger-Artefakte sind wohl 1200 Jahre alt

Das sind die Gegenstände, die Familie Aasvik im Garten fand.
Das sind die Gegenstände, die Familie Aasvik im Garten fand.  © Facebook/Kulturarv i Vestfold og Telemark fylkeskommune

Dann wurde Archäologin Vibeke Lia auf den Fund aufmerksam. Als sie das Bild sah, eilte sie zur Fähre und setzte zur Insel über. "Ich war mir sicher, dass es eine Entdeckung aus der Wikingerzeit war", sagte die Wissenschaftlerin zu Dagbladet.

Nach gründlicher Begutachtung der Fundstelle bestätigte Lia, dass es sich tatsächlich um Wikinger-Artefakte handelt: Eine schalenförmige Brosche, typisch für Wikinger-Damen, erklärte die Expertin, sowie eine zerbrochene Scheibe, reich verziert, mit unklarem Ursprung. Lia vermutet, dass es sich um eine Art Anzugschnalle für Herren handelt.

Sie hält es für möglich, dass die Schmuckstücke um 780 bis 850 in Dänemark angefertigt wurden - zum Beginn der Wikingerzeit, also vor knapp 1200 Jahren.

Glücksfall für die Wissenschaft

Archäologin Vibeke Lia reiste sofort zur Insel, als sie vom Wikingerschatz hörte.
Archäologin Vibeke Lia reiste sofort zur Insel, als sie vom Wikingerschatz hörte.  © Facebook/Vibeke Lia

Der Fund sei ein absoluter Glücksfall für ihre Zunft, betonte die Archäologin. Denn auf der Insel Jomfruland wurden noch nie Wikinger-Gegenstände gefunden, das mache die Entdeckung umso spezieller.

Für die beiden Finder Jan Erik und Christoffer war die Expertin voll des Lobes. "Sie haben aufgehört zu graben, als ihnen klar wurde, dass es möglicherweise etwas sei, das für Archäologen von Interesse sein könnte." Nur deswegen habe man die Fundstelle im perfekten Zustand dokumentieren können.

Schon bald soll der Schatz an das kulturhistorische Museum von Oslo gehen, wo Wikinger-Spezialisten die Artefakte gründlich untersuchen wollen.

Titelfoto: Montage: Facebook/Kulturarv i Vestfold og Telemark fylkeskommune

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