Betrunkener fährt nachts auf Sylt-Autozug - und parkt schon einmal ganz vorne

Niebüll - Ohne Ticket, außerhalb der Öffnungszeiten und mit einer deutlichen Fahne ist ein 68-Jähriger am späten Dienstagabend mit seinem Mercedes auf den "Sylt Shuttle" der Deutschen Bahn gefahren. Der Mann parkte direkt ganz vorne und hoffte, am nächsten Tag einfach so mitgenommen zu werden. Schließlich habe er dringend nach Sylt gemusst, wie er gegenüber der Polizei aussagte.

Der Mercedes des 68-Jährigen wurde durch ein örtliches Abschleppunternehmen vom Autozug entfernt.
Der Mercedes des 68-Jährigen wurde durch ein örtliches Abschleppunternehmen vom Autozug entfernt.  © Bundespolizeiinspektion Flensburg

Aus dem erschlichenen Ausflug wurde allerdings nichts, stattdessen verlor der Mann seinen Führerschein. Dieser wurde auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Flensburg noch am selben Abend von der Polizei beschlagnahmt.

Ein von den Beamten durchgeführter Atemalkoholtest hatte einen Wert von 0,93 Promille ergeben. Seine Fahne erklärte der 68-Jährige mit einem zuvor getrunkenen Whisky, damit er im Auto besser schlafen könne.

Doch statt eines Nickerchens in seinem Mercedes und gemütlich auf die Weiterfahrt am nächsten Morgen zu warten, wurde der Mann für eine Blutabnahme anschließend ins Krankenhaus nach Niebüll gebracht.

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Doch wie konnte der Mann überhaupt auf den Autozug gelangen? "Der 68-jährige Fahrer gab an, unbedingt am Mittwoch nach Sylt zu müssen, aber noch kein Ticket zu besitzen", so ein Sprecher der Bundespolizei Flensburg am Mittwoch.

"Er habe versucht, über die normale Einfahrt auf das Gelände zu gelangen. Da die Schranken bereits geschlossen waren, sei er durch die noch offene Ausfahrtschranke und über ein paar Pylonen dann schließlich auf dem Autozug gelandet."

Gegen 22.45 Uhr war die Leitstelle der Bundespolizei über ein unberechtigtes Fahrzeug auf dem Autozug informiert worden.

Den Fahrer erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr

Vor Ort mussten die Beamten dann feststellen, dass der Mann mit seinem silbernen Mercedes schon über die Verladerampe auf den oberen Teil des bereits für den Folgetag vorbereiteten "Sylt Shuttle" gefahren war und unmittelbar hinter der Lok geparkt hatte.

Den 68-Jährigen erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr, wie der Sprecher weiter mitteilte. Warum der Mann so dringend auf die Nordsee-Insel wollte, ist nicht bekannt.

Titelfoto: Bundespolizeiinspektion Flensburg

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