Bäckerei kämpft um Existenz, dann folgt die kuriose Trendwende

Von Christine Schultze

Nidda - Einen fluffig-süßen Kreppel lassen sich zur Faschingszeit viele gerne schmecken - aber belegt mit Dönerfleisch, Krautsalat, Tomatenscheibe und Knobisoße? Kenner ahnen, dass eine solch verrückte Kreation nur aus der traditionsreichen Stadtbäckerei Rank in Nidda im Wetteraukreis kommen kann.

Der Dönerkreppel ist die neueste Kreation der Stadtbäckerei Rank im hessischen Nidda.  © Christian Lademann/dpa

Seit 2019 überraschen die stellvertretende Geschäftsführerin Katharina Rank und ihre Schwester Theresa ihre Kundschaft jährlich mit neuen exotischen Kreppel-Varianten - mit enormem Erfolg, wie sie erzählen.

Diesmal seien bereits in der ersten Woche pro Tag rund 450 Exemplare der aktuellen Version Dönerkreppel über die Ladentheken im Stammhaus in Nidda und der Filiale im nahen Ranstadt gegangen. Ein Frankfurter Start-up sorgt für das Fleisch in der Füllung. Schon 140 Kilogramm Dönerfleisch habe man in den ersten zweieinhalb Wochen verarbeitet, sagt Katharina Rank.

Sie gilt auch als Erfinderin der exotischen Kreppel-Varianten - die Idee dafür wurde in einer Bierlaune in der Faschingszeit geboren. Den Auftakt machte 2019 der Mettkreppel mit ordentlich Zwiebeln.

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Später folgten Varianten wie der Hessenkreppel mit Handkäs' mit Musik, ein Grüne-Soße- und ein BBQ-Kreppel mit Pulled Chicken und Coleslaw, ein Thunfischkreppel und im vergangenen Jahr der "Wetterauer Flaaschworschtkreppel".

Nicht zu vergessen der Heringskreppel zum jeweiligen Ausklang der fünften Jahreszeit. Mit dem Dönerkreppel komme man in dieser Saison einem vielfach geäußerten Kundenwunsch nach, sagen Katharina und Theresa Rank.

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Kreativität wird bei Bäckerei Rank groß geschrieben: Geschmack geht dennoch vor

Döner meets Süßgebäck: Die Kombination kam in den ersten Tagen enorm gut an.  © Christian Lademann/dpa

Die Bäckerei, die sie in der sechsten Generation führen, sei mittlerweile deutschlandweit für ihre Exoten-Kreppel bekannt und bekomme via E-Mail und Social Media nicht nur viele Reaktionen und Zuspruch, sondern auch unzählige Vorschläge für neue Kreationen.

Grundsätzlich seien der Fantasie erst einmal keine Grenzen gesetzt - aber schmecken müssten die Kreppel auf jeden Fall.

Für den Familienbetrieb ist der Kreppel-Hype, der auch Kunden von weither nach Nidda zieht, ein wichtiger Umsatzbringer. 38 Menschen beschäftigt die Stadtbäckerei Rank inklusive Schüler-Aushilfen. Der Kundenzustrom sei nie so groß wie während der Kreppel-Saison, deshalb packen auch alle mit an.

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Wie viele andere Bäckereien kämpft auch der Familienbetrieb mit Fachkräftemangel. Umso erfreulicher sei, dass man erst kürzlich einen Bäcker einstellen konnte und für kommenden Sommer auch einen Lehrling gefunden habe.

Die Schwestern sind davon überzeugt, dass der Betrieb das auch den Kreppeln zu verdanken hat.

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