"Baby Shark"-Kinderlied als Folter-Methode: Häftling tot aufgefunden!
Oklahoma City - Nachdem John Basco (48) bei seiner Festnahme Ende 2019 von Gefängnisbeamten angeblich stundenlang mit dem Kinderlied "Baby Shark" gefoltert wurde, erhob er im Nachhinein Anklage. Jetzt wurde er, kurz nach seiner Ankunft im Bezirksgefängnis Oklahoma, tot in seiner Zelle aufgefunden.
Wie die britische Sun berichtet, gehörte Basco zu einer Gruppe von insgesamt drei Insassen, welche den Bezirk verklagten, weil sie angeblich mit Handschellen an eine Wand gefesselt und gezwungen worden waren, stundenlang "Baby Shark" zu hören.
Zwei der angeklagten Beamten wurden daraufhin entlassen, einer in den Ruhestand versetzt und gegen alle drei wurde Strafanzeige gestellt.
Doch den tatsächlichen Prozess sollte John Basco nicht mehr erleben. Der 48-Jährige wurde am vergangenen Samstag (10. September) leblos in seiner Zelle aufgefunden. Nachdem lebensrettende Maßnahmen eingeleitet worden waren, teilte das Gefängnispersonal mit, dass er für tot erklärt worden sei.
"Ich bin wirklich beunruhigt darüber", sagte Bascos Anwalt Cameron Spradling über den Tod seines Mandanten. "Eines der 'Baby Shark'-Opfer ist praktischerweise innerhalb von drei Tagen nach seiner Ankunft im Gefängnis tot."
Basco war in der Woche zuvor aufgrund einer Anzeige wegen Drogenhandels in das Oklahoma County Detention Center eingeliefert worden.
Basco war kein Unbekannter vor Gericht
Mark Opgrande, ein Sprecher des Gefängnisses, sagte, dass es keine offensichtlichen Anzeichen für eine Straftat gebe und dass die Ermittler die Wahrscheinlichkeit einer Überdosis Drogen prüfen würden.
Aus den Gefängnisunterlagen von Oklahoma geht hervor, dass Basco bereits seit Mitte der 1990er-Jahre in Oklahoma County vorbestraft war, hauptsächlich wegen Drogen-, Eigentums- und Schusswaffendelikten. Im Jahr 2000 wurde er wegen Mordes zweiten Grades zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt und 2007 entlassen.
Ähnliche Fälle von "musikalischer Folter" sind weltweit bekannt, wie unter anderem der stern berichtete. Im Guantanamo-Bay beispielsweise beschallten Beamte irakische Gefangene in einem sogenannten "verstärkten Verhör" stundenlang mit Heavy-Metal-Musik, um ihre Willenskraft zu brechen.
Titelfoto: Bildmontage: YouTube/Pinkfong Baby Shark - Kids' Songs & Stories, Oklahoma County Sheriff's Office