Anonymer Sex im Hörsaal: Studenten fordern "Gloryholes" an bayerischer Uni!
Augsburg - Der Antrag einer Gruppe von Studenten an der Universität Augsburg sorgt für Wirbel. Sie fordert, drei sogenannte "Gloryholes" - Löcher in der Wand für anonymen Sex - im dortigen Hörsaalzentrum zu errichten.
Am heutigen Mittwochabend wird der Studentische Konvent der Uni Augsburg über den Antrag "Gloryholes im Hörsaalzentrum" beraten, den eine Gruppe von Studenten eingebracht hat.
Was das ist? Zwei Kabinen sind durch eine Wand, die auf Höhe des Genitalbereichs ein Loch hat, voneinander getrennt. Beide Seiten können sich nun befriedigen, ohne den Gegenüber zu sehen.
"Drei Gloryholes sollen im Hörsaalzentrum gegenüber des Eingangs, wo momentan die Informationstafeln vorzufinden sind, gebaut werden. Diese sollen von der Abteilung Raum und Bau errichtet werden und vom Gebäudemanagement gereinigt werden. Zusätzlich sollen sie Schall- und Blickdicht sein", heißt es in dem Antrag, der TAG24 vorliegt.
Und weiter: "Die Gloryholes sollen so barrierearm wie möglich gestaltet werden – die Höhe soll adjustierbar sein, es soll Wandgriffe geben, an denen sich festgehalten werden kann. Die Lichter sollen dimmbar sein und eine mögliche Kniepolsterung soll eingebaut werden."
Außerdem fordern die Antragssteller kostenfreie Kondome, Lecktücher, Gleitmittel und Desinfektionsmittel in den Sex-Kabinen.
Sex-Antrag an der Uni Augsburg: "Würde für eine positivere Arbeitsatmosphäre am Campus sorgen"
An der "Wünschewand" des Allgemeinen Studentischen Ausschusses seien die Sex-Löcher am häufigsten gefordert worden, begründen die Studenten ihren Antrag.
Zudem schreiben sie: "Ein Gloryhole würde zur Diversifizierung am Campus beitragen, da Kink so auch an der Uni er- beziehungsweise gelebt werden könnte. Außerdem kann Sex eine entspannende Tätigkeit sein, was im oft anstrengenden Universitätsalltag sehr sinnvoll sein kann. Die damit verbundene Stressreduktion würde für eine positivere Arbeitsatmosphäre am Campus sorgen."
Außerdem würden durch die anonymen Sex-Kabinen fremde Menschen zusammen kommen, "um einen gemeinsamen Erlebnis- und Lebensraum zu schaffen und sich auf einer dem Alltag fernen Ebene verbinden".
Der "Ring Christlich-Demokratischer-Studenten Augsburg e.V." (RCDS) zeigte sich empört über den Antrag und schickte eine Rundmail an die Studenten und die Präsidentin der Augsburger Universität, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel. Darin wird der Antrag als "höchst skandalös und inakzeptabel" bezeichnet.
"Eine solche Idee widerspricht nicht nur den Grundsätzen der Bildungseinrichtungen, sondern stellt auch eine ernsthafte Verletzung der ethischen und moralischen Standards dar", so der RCDS Augsburg.
Es bleibt abzuwarten, wie der Studentische Konvent mit der Forderung umgehen wird.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa