Johor Bahru (Malaysia) - Es gibt wohl nur wenige Gründe, warum andere Verkehrsteilnehmer eine fremde Person auf einer verstopften Straße vorlassen. Ein Mann aus Malaysia wusste aber genau, wie er am besten durch die Automassen kommt - ohne wütende Proteste.

Der Mann, dessen Name nicht bekannt ist, war am vergangenen Mittwoch mit seinem Motorrad durch Johor Bahru unterwegs.

Sein Ziel: das Krankenhaus der malaysischen Stadt. Dort lag seine Frau in den Wehen.

Sein Problem: Da Johor Bahru über einen Damm mit Singapur verbunden ist, sind die Straßen der Stadt durch Pendler wie auch Touristen völlig verstopft.

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Eigentlich sollte die Frau des Malaysiers erst im Juni ihr Kind auf die Welt bringen, doch die gemeinsame Tochter hatte andere Pläne. Aus diesem Grund erhielt der Mann bereits am 31. Mai während der Arbeit den Anruf, dass die Wehen bei seiner Partnerin eingesetzt hätten.

Da dies ausgerechnet zur Hauptverkehrszeit geschah, schmiedeten der werdende Vater und seine Kollegen den Plan, dass er sich einen Zettel ans Motorrad klemmen würde.

Darauf liest man in roter Schrift auf Malaysisch geschrieben: "Bitte lassen Sie mich vor, meine Frau steht kurz vor der Geburt."

Tatsächlich nahmen die anderen Verkehrsteilnehmer aufgrund des Hinweises auf dem Blatt Papier Rücksicht und ließen den Motorradfahrer passieren. Dadurch schaffte es der Mann an jenem Tag innerhalb von 30 Minuten bei seiner Frau zu sein - sonst würde er mehr als eine Stunde für die Strecke benötigen, hieß es auf Asia One.

Ein Beitrag mit dem werdenden Vater auf dem Motorrad samt Zettel ging bei Facebook viral. Auch seine Frau meldete sich kurz darauf per Kommentar: "Das ist mein Mann. Gott sei Dank hat er es rechtzeitig geschafft. Ich habe unser Kind zur Welt gebracht. Er hat das Krankenhaus erreicht, als ich noch in den Wehen lag", schrieb die Asiatin.

Das Paar durfte also gemeinsam sein sechstes Kind begrüßen. Das Mädchen kam mit 3,1 Kilogramm auf die Welt.