São Lourenco do Bairro (Portugal) - Alles futsch. Im portugiesischen Weinbaugebiet Anadia kam es zu einem kuriosen Zwischenfall in einer Destillerie. In der Folge flossen Millionen Liter hochwertiger Rotwein durch die Straßen.

Weinliebhaber müssen jetzt ganz stark sein.

Die Einwohner von São Lourenco do Bairro staunten am Montagmorgen wohl nicht schlecht, als sich eine gigantische rote Flut durch die Straßen der beschaulichen Kleinstadt wälzte. Zuvor platzten in der Levina-Destille am Stadtrand zwei gigantische Tanks, berichtete das lokale Medium "Diario de Aveiro".

2,2 Millionen Liter zertifizierter DOC-Rotwein ergossen sich so auf die abschüssigen Straßen der Kleinstadt in Zentralportugal, überfluteten Keller und tauchten die Stadt in Rot. Dann drohte der Wein auch noch den Fluss Certima zu verseuchen, doch die Feuerwehr war zur Stelle, baute einen behelfsmäßigen Damm und konnte die Weinflut auf ein Feld leiten, wo der edle Tropfen versickerte.

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Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Doch der Sachschaden dürfte wohl beträchtlich sein, ganz abgesehen von dem guten Wein.

Später meldeten sich Vertreter der Pannen-Destille auf Facebook zu Wort. "Liebe Nachbarn", schrieben sie. "Wir bedauern zutiefst den Vorfall, der sich heute Morgen ereignet hat."

"Wir übernehmen die volle Verantwortung für die Kosten, die mit der Schadensbeseitigung und -reparatur verbunden sind, und stellen dafür sofort Personal zur Verfügung. Wir setzen uns dafür ein, diese Situation so schnell wie möglich zu lösen", betonte das Unternehmen. Gleichzeitig dankte man den Einsatzkräften.

Man führe den Zwischenfall auf die "außerordentliche staatliche Unterstützungsmaßnahme für Erzeuger und Weinkellereien im Rahmen der Destillationskrise 2023 zurück", hieß es in einem weiteren Facebook-Post des Unternehmens.

Weil Verbraucher aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten immer seltener zu hochwertigem Wein greifen und gleichzeitig enorme Überkapazitäten angehäuft wurden, hat die portugiesische Regierung beschlossen, die Destillation von Weinen zu Industriealkohol (beispielsweise Desinfektionsmittel) zu subventionieren.