Alarm für Sprengkommando: Senioren nutzen jahrelang scharfe Granate als Gartendeko
Milford Haven (Großbritannien) - Sian und Jeffrey Edwards (77) aus Milford Haven (Wales, Großbritannien) waren geschockt, als plötzlich Experten für Kampfmittelbeseitigung vor ihrer Tür standen. Grund war ihre explosive Gartendekoration.
Wie BBC berichtet, klopfte vergangenen Mittwochabend, der 29. November, ein Polizist an ihre Tür. Der Beamte entdeckte die alte Marinegranate im Vorgarten der Senioren und meldete den Fund umgehend dem Verteidigungsministerium.
Eine Stunde später meldete er sich erneut bei den Edwards und gab Bescheid, dass das Bombenkommando am nächsten Tag anrücken wird. "Wir haben die ganze Nacht kein Auge zugetan. Es hat uns umgehauen", sagte Jeffrey Edwards gegenüber der Rundfunkanstalt über die heftige Nachricht.
Dabei hatten die Edwards (und alle Menschen im Umkreis) bislang eher unfassbares Glück, denn: Seine Frau habe immer nach erledigter Gartenarbeit mittels Kelle auf die rot angemalte Granate geschlagen, um Überreste von Erde zu entfernen!
Die Eheleute fühlten sich wirklich verbunden mit ihrem außergewöhnlichen Dekor. Evakuierung kam nicht infrage. Zur Entschärfungs-Einheit sagte der Senior: "Wir verlassen das Haus nicht, wir bleiben hier. Wenn es hochgeht, werden wir damit hochgehen."
Ein noch aktives Geschoss eines Kriegsschiffes der Royal Navy
Durchgeführte Tests ergaben, dass die Granate tatsächlich noch aktiv war, allerdings nur mit geringer Ladung. Das Geschoss eines Kriegsschiffes der Royal Navy wurde schließlich zu einem stillgelegten Steinbruch transportiert, mit fünf Tonnen Sand bedeckt und in die Luft gejagt.
Nach der Sprengung zeigte sich der 77-jährige Edwards wahrhaft wehmütig: "Es war ein alter Freund. Es tut mir so leid, dass das arme alte Ding in Stücke gerissen wurde." Immerhin lag seine Deko bereits "während zweier Weltkriege" im Vorgarten herum.
Laut ihm habe der einstige Eigentümer des Gebäudes die Granate vor mehr als 100 Jahren am Strand gefunden. Anschließend habe er sie mit nach Hause geschleppt und aufrecht in den Vorhof eingegraben.
Später wurde das gefährliche Geschoss mit Beton versenkt und rot angestrichen, damit es auch gut zu den Fenstersimsen passte.
Titelfoto: Facebook/Milford Haven and Neyland Police