Fischer nach mehr als drei Monaten auf auf hoher See gerettet! Er aß Kakerlaken, Vögel und Schildkröte
San Juan de Marcona/Chimbote (Peru) - Was nach dem Stoff für einen großen Seemannsroman klingt, ist Máximo Napa (61) aus Peru wirklich passiert: Mehr als drei Monate trieb er völlig alleine und verloren durch internationale Gewässer. In dieser Woche die große Überraschung, der Fischer hat überlebt! Es kam zum emotionalen Wiedersehen mit seiner Familie.

Am 7. Dezember vergangenen Jahres hatte Máximo Napa Castro mit seinem Holzboot "El Gatón 2" den Hafen von San Juan de Marcona im Süden Perus verlassen, wie die Nachrichtenagenturen Andina und AFP berichteten.
Laut Andina sorgten miese Wetterbedingungen dafür, dass der 61-Jährige von seiner Route abkam und schließlich im offenen Meer landete. Am 17. Dezember riss der Kontakt zu seiner Familie ab.
Mithilfe der Fischergemeinde und Schifffahrtsbehörden leiteten seine Angehörigen eine erfolglose Suche nach Napa ein. Monatelang trieb der Peruaner alleine und quasi ohne Nahrung und am Ende auch ohne Trinkwasser über die offene See.
Erst in dieser Woche, am 11. März, entdeckte ihn die Besatzung eines ecuadorianischen Schiffs! Nach AFP-Informationen befand Napa sich inzwischen rund tausend Kilometer weiter nördlich nahe der Hafenstadt Chimbote. Den Umständen entsprechend war sein gesundheitlicher Zustand laut Marine in Ordnung, allerdings war er völlig dehydriert.
"Es schien, als würde ich nicht überleben, denn ich hatte 15 Tage lang weder gegessen noch Wasser getrunken", sagte der 61-Jährige der peruanischen Nachrichtenagentur Andina.

Video der peruanischen Nachrichtenagentur zeigt emotionale Heimkehr von Máximo Napa
Máximo Napa aß Kakerlaken, Vögel und eine Schildkröte, machte Feuer aus seinem Boot

An Land kam es zu einem emotionalen Wiedersehen mit seiner Familie. Seine Tochter Inés Napa Torres bestätigte die Rettung auf ihrer Facebook-Seite und sprach von einem "glücklichen Tag für die ganze Familie".
Gegenüber dem Radiosender RPP sagte sie: "Es ist ein Wunder, dass sie meinen Papa gefunden haben [...]. Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben."
Jorge González, der Hafenmeister der peruanischen Marine, sagte laut AFP: "Herr Napa kam in guter körperlicher Verfassung an. Er konnte laufen und sich waschen. Geschockt, aber in guter körperlicher Verfassung."
Der Proviant von Máximo Napa sollte nur für 15 Tage reichen. Zuletzt musste er Regenwasser auffangen und mit dem Holz seines Bootes Feuer machen, um zu kochen.
Gegenüber lokalen Medien gab der Seemann an, überlebt zu haben, indem er Kakerlaken, Vögel und eine Schildkröte gegessen hatte. "Ich wollte nicht sterben, für meine Mutter. Ich habe eine zwei Monate alte Enkelin, daran habe ich mich festgehalten. Jeden Tag habe ich an meine Mutter gedacht", erklärte der 61-Jährige.
Titelfoto: Montage: PERUVIAN NAVY/AFP