28-Jähriger klaut Pokémon-Karten im ganz großen Stil: Opfer leidet noch lange nach der Tat

London - Ein Lagerarbeiter (28) hat im ganz großen Stil die Pokémon-Karten seines Chefs geklaut und bei seiner Mutter, mit der er zusammenlebt, versteckt. Schließlich wurde er geschnappt. Doch der rechtmäßige Besitzer leidet bis heute. Der Richter hätte den Langfinger am liebsten im Knast gesehen.

Einige Pokémon-Karten sind sehr wertvoll.
Einige Pokémon-Karten sind sehr wertvoll.  © AFP/Brendan Smialowski

Pokémon-Karten für umgerechnet 70.000 Euro hat Kyriacos C. geklaut, während er für einen Internet-Versandhändler tätig war, der diese Karten vertreibt. Vor Gericht räumte der 28-Jährige seine Taten ein, wie Daily Star berichtet.

Nachdem sein Chef Überwachungskameras installiert hatte, flog der Diebstahl auf. Von der Polizei konfrontiert, leugnete Kyriacos C. zunächst. Doch dann wurden zwei kostbare Karten in seiner Tasche gefunden. Der 28-Jährige wurde festgenommen.

Als die Ermittler dann die Wohnung seiner Mutter durchsuchten, wurden sie fündig: Eine halbe Million Sammelkarten, hortete der Lagerarbeiter offenbar in seinem Kinderzimmer. Nicht alle sollen gestohlen gewesen sein, aber zumindest viele.

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Dann kommt raus: Kyriacos C. wurde nicht nur wegen seiner Sammelleidenschaft zum Dieb. Er betrieb auch einen schwunghaften Handel mit dem Diebesgut auf eBay. Sein Angebot stimmte genau mit dem Fehlbestand im Inventar des Online-Händlers überein.

Unter Sammlern sind bestimmte Pokémon-Karten sehr begehrt. Besonders seltene Pappkarten können schon mal für 1000 Euro und mehr den Besitzer wechseln.

Pokémon-Profis bei einem Turnier.
Pokémon-Profis bei einem Turnier.  © Bennett Raglin/Getty Images/ AFP

Der Richter hat kein Verständnis für den Karten-Klau

Der Angeklagte hatte Glück: Richter Lucas verhängte Bewährungsstrafe. Doch der Richter findet deutliche Worte.
Der Angeklagte hatte Glück: Richter Lucas verhängte Bewährungsstrafe. Doch der Richter findet deutliche Worte.  © 123RF/büsra ispir

Staatsanwalt Nick Cribb trat in seinem Plädoyer überzeugend auf: "Der Angeklagte, der die Evolutions pre-release Charizard Holokarte und die Granbull V Full Art Ultra Rare bei sich hatte, hat seinem Arbeitgeber Waren im Wert von 60.000 britischen Pfund gestohlen und auf eBay zum Verkauf angeboten." Umgerechnet haben die Sammelkärtchen also einen Wert von mehr als 71.000 Euro!

Auch das Opfer, der Internet-Händler, sagte aus und deutete an, wie sehr in die ganze Situation belastete. "Ich litt unter Panikattacken und das Verbrechen hat mir viele schlaflose Nächte bereitet."

Er kann seinen Angestellten nicht mehr vertrauen und hat Angst erneut bestohlen zu werden. Bis heute ist der Karten-Händler in psychologischer Betreuung und versucht das Geschehen aufzuarbeiten, wie er erzählte.

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Auch Richter Noel Lucas hatte nur wenig Verständnis für den Karten-Klau. Er richtete deutliche Worte an den Angeklagten: "Durch Ihre Gier haben Sie Ihren guten Namen verloren, den Sie nie wieder zurückgewinnen werden, und außerdem haben Sie Schande über sich und Ihre Familie gebracht."

Kyriacos C.wurde zu 16 Monaten auf Bewährung, 175 Stunden gemeinnütziger Arbeit und 7000 Euro Entschädigung verurteilt. Außerdem muss er den Schaden ersetzen. "Hätten Sie keine Entschädigungszahlung angeboten, hätte ich Sie auf der Stelle ins Gefängnis geschickt", begründet Richter Lucas das Urteil.

Titelfoto: Montage: AFP/Brendan Smialowski, 123RF/büsra ispir

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