120 Goldbarren in einem Zug gefunden, aber vom Eigentümer fehlt jede Spur: Wer bekommt das Gold?
Luzern (Schweiz) - Im Oktober 2019 wurden in einem Zug insgesamt 120 Goldbarren gefunden. Der Eigentümer konnte nie ermittelt werden. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Das Gold bekommt jemand, der damit nie gerechnet hätte!
Der Voralpen-Express der Schweizerischen Südostbahn tuckerte gemütlich von St. Gallen nach Luzern, als der diensthabende Zugbegleiter plötzlich seinen Augen nicht trauen konnte.
Er fand einen weißen Plastiksack, mit einem weißen Paket als Inhalt. Darin versteckt 120 mit Seriennummern und Logos beschriftete Goldbarren mit einem Gewicht von rund 3,7 Kilogramm. Der damalige Wert entsprach rund 210.000 Euro.
Allerdings gab es ein Problem: Im gesamten Zug war weit und breit kein Eigentümer zu dem nicht alltäglichen Fundstück auszumachen. Lediglich die Aufschrift "IKRK Wertsendung" gab Aufschluss darüber, an wen das Paket adressiert war.
Mittlerweile ist die Geschichte vier Jahre alt und noch immer weiß niemand, wem die Goldbarren gehören.
Goldbarren kommen Hilfsorganisation zugute
Die Staatsanwaltschaft Luzern nahm Ermittlungen auf, ist laut eigenen Angaben bis heute aber immer noch nicht schlauer. Auch eine Ausschreibung im Kantonsblatt habe nicht zur Eigentümerschaft geführt. Deshalb wurde der Fall nun zu den Akten gelegt.
Die Goldbarren versauern allerdings nicht in einer dunklen Asservatenkammer, sondern kommen dem Internationalen Roten Kreuz zugute.
"Da sich das Gold in einem an das IKRK adressierten Paket befunden hatte, ist davon auszugehen, dass der unbekannte Eigentümer das Gold dieser Organisation übergeben wollte. Somit wird der Fund dem IKRK als ursprünglicher Empfänger übergeben", teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Barren weder gestohlen wurden, noch von irgendjemandem vermisst werden.
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