Kommentar zur Berliner Schwimmbad-Sauerei: Mehr Blechen fürs Bibber-Baden ist unverfroren

Berlin - In diesem Sommer lässt Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) Schwimmfans frösteln: Das Wasser wird kälter und an der Kasse kommt der Preisschock. Ein Kommentar zum teuren Badespaß.

Noch ist das Prinzenbad in Kreuzberg geschlossen, doch bei den neuen Tarifen könnte es so leer bleiben wie auf dem Bild.
Noch ist das Prinzenbad in Kreuzberg geschlossen, doch bei den neuen Tarifen könnte es so leer bleiben wie auf dem Bild.  © Soeren Stache/dpa

Das Drei-Milliarden-Sparpaket von Schwarz-Rot bedeutet überall harte Einschnitte: Kultur, Verkehr, Wohnungsbau und, und, und. Überall kürzen CDU und SPD Ausgaben.

Auf die eh schon aufgeheizte Stimmung reagiert der Senat mit weiteren kalten Duschen. Daran müssen sich Berliner derzeit gewöhnen und werden auf weitere finanzielle Kürzungen eingestimmt.

Bei Schwimmbadbesuchern bedeutet der aktuelle Kahlschlag: Gänsehaut in der Badehose und ein Loch in der Tasche. Grund dafür ist ein komplett neues Preismodell der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), bei dem kaum einer durchsteigt.

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Spontane Freibadbesuche werden teurer, Rabatte gibt es für Vorausplaner und die können nur hoffen, dass bei einer Woche zum Buchungszeitraum Petrus mitspielt. Und all das bei arschkaltem Wasser zwischen 12 und 15 Grad. Denn: In den meisten Sommerbädern bleiben die Becken unbeheizt. Dafür wird die Saison verkürzt. Hurra!

So werden Bäder totgespart und der Andrang auf Seen erhöht. Wird Planschen in Freibädern bald Luxus? Wer kann sich das noch leisten? Oder will es? Und überhaupt: Wo ist das noch verhältnismäßig?

Kosten-Knall bei Berliner Freibädern: Wird Planschen zum Luxus?

Die Berliner Polizei musste in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ins Sommerbad Neukölln ausrücken.
Die Berliner Polizei musste in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ins Sommerbad Neukölln ausrücken.  © Caroline Bock/dpa

Ein Beispiel: Für ein Tagesticket in der "Sommerbad-Kategorie 1" müssen Freibad-Fans künftig tiefer in die Tasche greifen als noch im Vorjahr. Sieben Euro Eintritt soll der Spaß kosten. Für ein Bambule-Bad wie das Columbiabad in Neukölln. Das ist, ja, unverfroren.

Übrigens: Genau das kostete im Vorjahr eine große Schale Pommes im besagten Sommerbad. Sieben Euro - und war damit Spitzenreiter.

Offen ist, ob bei den unverschämt teuren Eintrittspreisen auch die Badegäste wegbleiben wird - darunter auch Problem-Publikum.

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Das könnte einem immerhin Stress beim Schwimmen ersparen. Den letzten Nerv hat uns der Senat bereits geraubt.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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