Kommentar zu Zweirad-Diebstählen: Augen auf vor "heißer" Ware!
Leipzig - Der Frühling lockt auf die Piste - doch angesichts der aktuellen Diebstahlzahlen des Landeskriminalamtes kann einem die Lust auf Motorrad und Mountainbike glatt vergehen. Nicht nur der Staat, sondern auch Fahrradkäufer sollten deshalb ein besonderes Augenmerk auf Fahrradkäufe haben, befindet TAG24-Autor Alexander Bischoff.
Vor allem in den sächsischen Großstädten wird geklaut, was nicht niet- und nagelfest ist. Im vorigen Jahr verschwanden allein in Dresden und Leipzig Fahrräder im Gesamtwert von zwölf Millionen Euro und Motorräder im Wert von rund 1,2 Millionen Euro.
Fahrradklau gilt als die bedeutendste Einnahmequelle von Beschaffungskriminellen. Zum einen, weil das Angebot im urbanen Raum riesig ist. Zum anderen, weil Aufwand und Entdeckungsrisiko gering sind.
In Leipzig und Dresden liegt die Aufklärungsrate bei Fahrraddiebstahl gerade mal bei knapp über zehn Prozent - in ganz Sachsen bei 13,5 Prozent.
Dies zeigt, dass diesem Kriminalitätsphänomen staatlicherseits nicht allzu viel Bedeutung beigemessen wird.
Guter Schutz ist teuer
Natürlich ist zuallererst jeder selbst für sein Eigentum und dessen Sicherung verantwortlich. Fahrradschlösser für um die zehn Euro aus dem Baumarkt sind für Diebe allenfalls Geschenkbänder.
Wer ordentlichen Schutz haben will, muss deutlich mehr investieren - am besten in massive Bügel- oder Kettenschlösser. Sicher, auch die bekommt man irgendwann geknackt.
Aber es dauert wesentlich länger. Und Zeit ist eine Komponente, die über Erfolg oder Misserfolg eines Fahrraddiebstahls entscheidet.
Entscheidender ist aber, dass Zweirad-Dieben die "Vermarktung" ihrer Beute deutlich erschwert wird. Einerseits durch den Staat, der gerade dem Wildwuchs an dubiosen An- und Verkaufsläden intensiver auf die Finger schauen sollte.
Andererseits sind auch wir als Konsumenten gefragt. Bei "Schnäppchen" ohne Papiere auf einschlägigen Kleinanzeigen-Portalen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um "heiße" Ware.
Wer hier kauft, macht sich zum Komplizen.
Titelfoto: Montage Eric Münch ; 123RF/sergeycherevko