Kommentar zu E-Auto-Krise und VW-Stellenabbau: Umdenken erforderlich!
Leipzig - Die Absatzkrise bei Elektro-Autos und der Stellenabbau bei VW in Zwickau versetzt nun auch Sachsens Zulieferbranche in Angst und Sorge. Experten wie der deutsche "Autopapst" Ferdinand Dudenhöfer fordern deshalb bereits, die Kaufprämien für Stromer wieder zu erhöhen.
Doch kann das wirklich die Lösung sein? Sollte ein Produkt, das im Massenmarkt angesichts hoher Anschaffungskosten und begrenzter Reichweiten nicht wettbewerbsfähig ist, dauerhaft staatlich subventioniert werden? Ein klares Nein! Die vom Staat gezahlten Kaufprämien wachsen nicht auf Bäumen. Es ist Steuergeld!
Es hat sich in der Politik leider verselbstständigt, erwünschte oder ideologisch vorgegebenen Ziele mit Milliarden an Steuergeldern zu erkaufen. Überall tauchen plötzlich "Sondervermögen" auf, die aber nichts anderes sind als Sonderschulden.
Die nachfolgenden Generationen können einem leidtun angesichts der gigantischen Schulden, die gerade angehäuft werden.
Zurück zum Elektro-Auto: Es wird sich am Markt ohne Subventionen nicht durchsetzen können, sollte es nicht noch zu einer technischen Revolution kommen. Entweder bei der Entwicklung extrem leistungsfähiger und dennoch leichter Akkus, die die Reichweiten von heute mindestens verdoppeln. Oder in Form einer vollständigen Energie-Autarkie – bedeutet, dass Elektro-Autos ihren Strom beim Fahren selbst produzieren.
Beides ist nicht in Sicht, beides stößt auch an physikalische Grenzen.
Wir sollten die rosarote Brille absetzen und es uns ehrlich eingestehen: Das Elektro-Auto ist nicht die automobile Zukunft der breiten Masse, es ist eher ein Nischenprodukt für solvente Großstädter.
Umso wichtiger ist es, dass die ideologischen Scheuklappen jetzt abgesetzt werden und die Entwicklung der automobilen Zukunft wieder breiter aufgestellt wird. Und das schließt die Weiterentwicklung von Verbrennern mit ein.
Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa, Eric Münch