Steigende Hundesteuer in Sachsen: Kommentar zum teuren Freund

Leipzig - Sie sind Familienmitglieder, (meist) treue Begleiter und für viele auch ein sozialer Halt - unsere Fellnasen. Gerade in den Jahren des Corona-Wahnsinns haben sich viele Sachsen als Kuschel- und Ansprechpartner in der Einsamkeit einen Hund zugelegt. Hundehaltung bedeutet aber auch Verantwortung. Nicht zuletzt die Bereitschaft, finanzielle Verantwortung zu übernehmen. Und das fällt vielen Normalverdienern immer schwerer. Ein Kommentar von TAG24-Redakteur Alexander Bischoff.

Sich einen Hund zu halten, wird immer teurer. (Symbolbild)
Sich einen Hund zu halten, wird immer teurer. (Symbolbild)  © Christophe Gateau/dpa

Zuerst die neue Gebührenordnung für Tierärzte, die seit 2023 die Behandlungskosten für Hund, Katze & Co. in schwindelerregende Höhen schießen lässt. Und nun beginnen die chronisch klammen Kommunen auch noch, an der Hundesteuer-Schraube zu drehen.

Die Folgen kann sich jeder ausmalen und sind in den Auffangstationen der Tierschutzvereine heute teils schon sichtbar: Hunde werden von finanziell überforderten Haltern abgegeben oder in verwahrlostem Zustand aufgefunden.

Zudem wird die Quote der "illegalen", sprich nicht angemeldeten Vierbeiner steigen, sodass die Erhöhung der Hundesteuer für Städte und Gemeinden zum "Nullsummenspiel" werden könnte.

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Der Steuerzahlerbund fordert die Abschaffung dieser nicht zweckgebundenen Abgabe. Dass die finanziell notleidenden Kommunen auf diese Einnahmen verzichten, dürfte jedoch höchst unwahrscheinlich sein.

Die Hundesteuer sollte zweckgebunden genutzt werden, findet TAG24-Redakteur Alexander Bischoff.
Die Hundesteuer sollte zweckgebunden genutzt werden, findet TAG24-Redakteur Alexander Bischoff.  © Eric Münch

Tierheimen mit Hundesteuer helfen

Der Vorschlag von Hundehaltern und Tierschutzvereinen, die Steuer fortan zweckgebunden zu verwenden, ist dagegen leicht realisierbar und sinnvoll.

Mit 14 Millionen Euro, wie sie 2023 in Sachsen an Hundesteuern eingenommen wurden, ließen sich viele Tierheime unterstützen, Hundewiesen anlegen, Tütenspender und Abfallbehälter aufstellen.

Und es wäre ein Stück Steuergerechtigkeit!

Titelfoto: Bildmontage: Christophe Gateau/dpa, Eric Münch

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