Brunnen dürfen nicht mehr sprudeln: "Selten so viel Kopfschütteln erlebt"
Dresden - Selten so viel Kopfschütteln von Stadträten aller Lager erlebt wie nach der Rathaus-Entscheidung, unsere Brunnen nicht sprudeln zu lassen. Die parteiübergreifende Schelte ist berechtigt.

Bei jedem Bäumchen, was die Verwaltung mit teils erheblichen Kosten von bis zu mehreren Tausend Euro pro Exemplar in der Innenstadt einpflanzen lässt, heißt es, man wolle damit die Aufenthaltsqualität erhöhen, an heißen Sommertagen für Schatten sorgen.
Es ist ja auch richtig. Abkühlung tut etwa der im Sommer aufgeheizten Prager Straße gut. Bänke und Bäume machen die steinerne Flaniermeile (wieder) attraktiver.
Mindestens so wichtig dafür sind jedoch Brunnen und Wasserspiele, gerade für ältere Bewohner, aber auch für Familien mit Kindern.
Dass man die jetzt in Zeiten des Klimawandels auf dem Trockenen lassen will, um "ein paar Euro" im Milliardenhaushalt zu sparen, ist nicht nachvollziehbar. Insbesondere wenn man bedenkt, dass wir gerade etwa den Kracht-Brunnen am Goldenen Reiter für einen Millionen-Euro-Betrag saniert haben oder das neue Stadtforum auch mit einem neuen Brunnen geplant wurde.
Ist der Verwaltung das Gespür für den Bürger abhandengekommen?

Während der grünen Umweltbürgermeisterin die Entscheidung sicher schwergefallen ist - was es kaum besser macht -, will der grüne Verkehrsbürgermeister eine halbe Million Euro für digitale Radfahrer-Zählstellen ausgeben, um die Bedeutung des Radverkehrs als Teil einer nachhaltigen Mobilität zu unterstreichen. Auch Bundes-Fördermittel sind übrigens Steuergelder!
Gleichzeitig streicht das Rathaus etwa den Ferienpass ... Offenbar ist der Verwaltung (leider) das Gespür für den Bürger und seine Bedürfnisse abhanden gekommen.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Eric Münch