Zutritt Verboten: Letzte Generation darf Bundestag nicht betreten - auch nicht auf Einladung
Berlin - "Wir müssen reden, wir wollen reden": Die Aktivisten der Letzten Generation versuchen seit geraumer Zeit sich mit ihren Straßenprotesten Gehör zu verschaffen, um mit den politischen Entscheidungsträgern in den Dialog zu treten.
Allerdings stehen alle Personen, die sich an den Protesten beteiligt haben, gesammelt auf einer schwarzen Liste, die ihnen den Zugang zum Bundestag untersagt, selbst wenn sie dort auf Einladung erscheinen, wie die Umweltgruppe am Montagmorgen in einer Presseerklärung mitteilte.
Seit Beginn der Protestaktionen finden demnach bereits Diskussionen auf bundespolitischer Ebene statt. "Abgeordnete von CDU, FDP, SPD, Grüne und Die Linke laden uns zu Gesprächen in den Bundestag ein", erklärte Pressesprecherin Carla Hinrichs (26), die kürzlich vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.
Die Letzte Generation beklagt jedoch, dass allen Menschen, die im Zusammenhang mit der Gruppe stehen, der Zutritt in den Deutschen Bundestag untersagt werde. Wer auf besagter Liste steht, erhalte vom zuständigen Sicherheitsdienst ausnahmslos keinen Eintritt.
"Dies passiert unabhängig davon, ob Abgeordnete des Bundestags auf Einlass bestehen und sich für den eingeladenen Gast verbürgen", heißt es weiter in der Mitteilung.
Letzte Generation will Gespräche mit Politikern nicht für Proteste nutzen
Mitglieder der Letzten Generation seien verlässliche Gesprächspartner und hätten sich bislang stets an ihr Wort gehalten. "Wenn wir zu Gesprächen eingeladen werden, ist es für uns selbstverständlich, diese Einladung nicht für politischen Protest zu missbrauchen", beteuern die Umweltaktivisten.
Es habe noch keine Protestaktion stattgefunden, nachdem vorher gegenteiliges zugesichert worden war, betonte die Pressesprecherin.
Daher bedauere man es sehr, dass der Letzten Generation erschwert werde, mit der Politik in einen Dialog zu treten. Man sei jederzeit gesprächsbereit und wünsche sich, gemeinsam mit den Entscheidungsträgern daran zu arbeiten, "der drohenden Klimakatastrophe entschieden und sozial gerecht" begegnen zu können.
Die Gruppe bedankte sich im gleichen Zug für die Unterstützungsbriefe der Bürgermeister von Hannover, Tübingen und Marburg.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa, Hendrik Schmidt/dpa (Bildmontage)