Woidke kritisiert und verhöhnt Klima-Rebellen: "Tun nichts fürs Klima"
Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (61, SPD) hat das Vorgehen von Klimaaktivisten scharf kritisiert.
"Die Damen und Herren, die sich hin und wieder mit dem Hintern auf der Straße festkleben, sind für mich keine Klimaaktivisten, denn sie tun nichts fürs Klima", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.
"Aktive Klimaschützer sind die, die morgens um fünf (Uhr) das Haus verlassen, um beispielsweise moderne Heizungen, Windkraftanlagen oder Batteriespeicher zu bauen."
Der SPD-Politiker hält die Art und Weise, mit der die Aktivisten für Klimaschutz werben, für falsch. "Der Weg, Straftaten zu begehen, ist sowieso der falsche Weg", sagte Woidke.
"Der Staat lässt sich nicht erpressen. Deswegen hoffe ich sehr, dass sie wirklich zu Aktivisten fürs Klima werden." Mit einem Augenzwinkern gab er ihnen den Rat: "Die Handwerkskammer berät gerne über entsprechende Berufsangebote."
Die Klima-Protestgruppe Letzte Generation verteidigte ihr Vorgehen.
Letzte Generation verteidigt Vorgehen: Widerstand moralisch legitimiert
"Die Menschen, die sich aktuell im zivilen Widerstand befinden, haben jahrelang auf anderen Wegen versucht, den Klimakollaps aufzuhalten", sagte Sprecherin Aimée van Baalen. Der aktive Widerstand vorrangig auf den Straßen sei notwendig und moralisch legitimiert.
Klimaaktivisten hatten im vergangenen Jahr Störaktionen auf dem Gelände der Raffinerie PCK in Schwedt organisiert und dabei unter anderem die Ölzufuhr unterbrochen.
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt wegen Störung öffentlicher Betriebe und des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Aktivisten blockierten außerdem Gleis- und Förderanlagen auf dem Gelände des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde und legten den Betrieb am Hauptstadtflughafen BER für einige Zeit lahm.
Klima-Demonstranten blockieren auch Straßen und kleben sich dort fest, was zu Verkehrsproblemen führt. Am Freitag blockierten Aktivisten der Gruppe Letzte Generation Anschlussstellen und Ausfahrten der A111 und A100 in Berlin.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa, Soeren Stache/dpa (Bildmontage)