Wegen "Shell Jugendstudie": "Letzte Generation" unterbricht Sitzung im NRW-Landtag
Düsseldorf - Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" sowie der Gruppe "Eltern gegen die Fossilindustrie" haben am Dienstag die Eröffnung der "Shell Jugendstudie" im NRW-Landtag in Düsseldorf gestört.
Der Protest richte sich dabei gegen das fossile "Weiter-so" des Unternehmens sowie den Versuch, das eigene Image künstlich aufzupolieren, teilt die Klima-Gruppe in einem Pressestatement mit.
"Shell veröffentlicht heute ihre Jugendstudie, in der es um Sorgen, Ängste und das Leben junger Menschen geht", meint Ronja Jacob (18) von der "Letzten Generation".
"Gleichzeitig ist Shell einer der dreckigsten Konzerne, der jedes Jahr Milliarden an Profiten mit der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas macht und damit wissentlich unsere Zukunft verfeuert", führt die Klima-Aktivisten aus.
Auch Petra (49) von den "Eltern gegen die Fossilindustrie" findet deutliche Worte: "Diese Konzerne wissen seit Jahrzehnten über die Gefahren der Klimakrise und haben sich dennoch entschieden, ihr tödliches Geschäftsmodell voranzutreiben."
"Letzte Generation" protestierte auch vor Shell-Zentrale in Hamburg
Für sie sei es eine Doppelmoral, "eine Studie über die Befindlichkeiten von jungen Menschen in Auftrag zu geben, während derselbe Konzern gleichzeitig dazu beiträgt, das Leben und die Zukunft junger Menschen durch die Förderung fossiler Brennstoffe zu zerstören."
Schon am Dienstagmorgen hatte die "Letzte Generation" vor der Shell-Zentrale in Hamburg protestiert.
"Wir sind hier um gegen die Verlogenheit von Shell zu protestieren und vor allem dagegen, dass Shell das Geschäft mit Öl beibehält und sogar noch ausbaut. Damit wird die Zukunft unserer Kinder zerstört", teilte Sprecherin Katja Schreiner dazu mit.
Die "Shell Jugendstudie" gilt als wichtige Säule der Jugendforschung in Deutschland und wird bereits seit 1953 erhoben. Dabei wird untersucht, wie die Generation der 12- bis 25-Jährigen aktuell in Deutschland aufwächst und mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert wird.
Titelfoto: Letzte Generation