"Unheilige Allianz aus Reichen und Rechten": "Neue Generation" mit Farbattacke auf Müller-Molkerei

Aretsried - Farbattacke auf das Firmengebäude der Molkerei Müller im bayerischen Aretsried: Aus Protest gegen die engen Kontakte von Firmenchef Theo Müller (85) zur AfD hat ein Aktivist der "Neuen Generation" dieses besprüht.

Die "Neue Generation" hat mit einer Farbattacke auf das Firmengebäude der Molkerei Müller ihre Protesthaltung zum Ausdruck gebracht.
Die "Neue Generation" hat mit einer Farbattacke auf das Firmengebäude der Molkerei Müller ihre Protesthaltung zum Ausdruck gebracht.  © Neue Generation

Wie die bis Ende des zurückliegenden Jahres als "Letzte Generation" bekannte Gruppe am frühen Dienstagnachmittag mitteilte, hat gegen 13 Uhr ein Unterstützer mittels eines speziell präparierten Feuerlöschers die Farbe am Eingangsbereich des Gebäudes in der Zollerstraße großflächig verteilt.

Anschließend positionierte dieser sich mit einem Plakat mit der Aufschrift "AfD, unterstützt durch Müller" vor der Zentrale des Großunternehmens.

Als Grund für die Aktion wird die enge Verbindung zwischen dem milliardenschweren Müller und AfD-Chefin Alice Weidel (46) angeführt. Diese hatte in den vergangenen Jahren bereits für Kritik gesorgt.

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Müller bezeichnete Weidel im Gespräch mit der Neuen Züricher Zeitung einst als "Freundin".

Im Gegenzug hatte die 46-Jährige im Januar dieses Jahres im Rahmen des Bundestagswahlkampfes deutlich gemacht, sich "jemanden wie Theo Müller" - und generell Superreiche - selbst "sehr, sehr gut" in einer Regierung in Deutschland vorstellen zu können. Als Beispiel diente dabei die Einbindung von Elon Musk (53) seit dem Wahlsieg Donald Trumps (78).

"Neue Generation" warnt vor Gefahr für Gesellschaft, Demokratie und Lebensgrundlagen

Joel Schmitt (25) war direkt an der Aktion beteiligt.
Joel Schmitt (25) war direkt an der Aktion beteiligt.  © Neue Generation

"Musk und Trump, Müller und Weidel - mir macht das Angst, wie die Reichen und Rechten sich zusammenschließen und sämtliche Macht an sich reißen", wird Lina Eichler (22), Sprecherin der "Neuen Generation", mit direktem Bezug auf die Geschehnisse in den Vereinigten Staaten zitiert.

Eichler weiter: "Ich kannte Oligarchen früher nur aus Russland. Jetzt gibt es sie auch im Westen."

Der direkt an der Aktion beteiligte Joel Schmitt (25) ist sich durchaus bewusst, dass diese strafrechtliche Konsequenzen für ihn nach sich ziehen könnte.

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"Wo Superreiche und rechte Parteien gemeinsame Sache machen, geht es immer auch gegen die Mehrheit der Menschen", unterstrich Schmitt die Beweggründe für das eigene Handeln. Er sei hier, um klarzumachen, "dass so was nicht sein kann, dass das aufhören muss".

Die "Neue Generation" sieht den Protest in Aretsried eigenen Angaben zufolge als "Teil einer Kampagne gegen die unheilige Allianz aus Reichen und Rechten". Eine solche gefährde "unsere Gesellschaft, unsere Demokratie und unsere Lebensgrundlagen". Bereits am Samstag hatten Mitglieder ein Tesla-Geschäft in der Mall of Berlin mit Farbe markiert.

Titelfoto: Neue Generation

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