Schwerer Unfall auf Autobahn: Klimaaktivisten im Visier der Ermittlungen
Nürnberg - Schwerer Unfall auf der A73: In Mittelfranken ist bei einem Crash auf der Autobahn ein 31-Jähriger schwer verletzt worden, als er am Stauende auf einen Lastwagen auffuhr. Grund für den stockenden Verkehr könnte eine Protestaktion sein.
Unter anderem blockierten in Nürnberg zu diesem Zeitpunkt die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" den weiterführenden Frankenschnellweg im Kreuzungsbereich zur Rothenburger Straße.
Entsprechend gab es auch einen Rückstau bis zur A73. Kurz nach 8 Uhr kam es zur Kollision zwischen dem Auto und dem vor ihm bremsenden Transportfahrzeug.
"Der BMW hatte sich fast bis zur Hälfte unter den Anhänger des Sattelzuges geschoben", so Michael Konrad, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Mittelfranken. Der Verletzte sei in eine Klinik gebracht worden.
"Wir gehen glücklicherweise im Moment davon aus, dass der Mann nicht in Lebensgefahr schwebt." Er soll sich sogar selbst aus dem Auto befreit haben, wie erste Vermutungen naheliegen.
Unter anderem wird nun auch untersucht, ob die Klima-Protestaktion als Grund für den Vorfall gewertet werden muss.
Aktivisten in Gewahrsam mit den Tatvorwürfen konfrontiert
Diese fand in einer Entfernung von etwa zwei bis drei Kilometern statt.
"Die Frage stellt sich natürlich. Es sind auch inzwischen entsprechende Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet worden", so Konrad.
"Der Tatvorwurf lautet momentan: Verdacht des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr."
Die Beschuldigten wurden in Gewahrsam genommen. Jedoch werden erst alle Fakten und Ermittlungsergebnisse abgewartet.
Die Aktivisten wurden bei der Vernehmung mit dem Tatvorwurf konfrontiert. "Freiheitsentziehende Maßnahmen" wurden gegen keinen der "Letzten Generation"-Aktivisten angeordnet.
Sowohl Polizei als auch Gutachter versuchen nun den Unfall zu rekonstruieren. Dazu wurde auch der verunglückte BMW sichergestellt. Der Verkehr konnte laut Polizeiangaben erst um 13 Uhr wieder freigegeben werden.
Titelfoto: vifogra / Besold