Letzte Generation dringt in Flughäfen ein: Aktivisten kleben auf Rollbahn und werden entfernt
Berlin - Klimaaktivisten der Letzten Generation haben am heutigen Donnerstagmorgen mehrere Flughäfen in Deutschland lahmgelegt. Die Störaktion ist nun beendet und der Flugbetrieb wieder aufgenommen worden.
Laut den Aktivisten waren die Flughäfen in Berlin-Brandenburg (BER), Köln/Bonn, Nürnberg und Stuttgart seit 5 Uhr von dem Protest betroffen.
Eigenen Angaben nach verschafften sich insgesamt acht Menschen Zugang zu den Rollbahnen und klebten sich an den Asphalt.
In Nürnberg ging am Morgen kein einziger Flieger, wie auch in Köln/Bonn zuvor, wo sich zwei Menschen gegen 5.45 Uhr auf einer Zufahrt zu einer Start- und Landebahn festgeklebt hatten. Die zwei Aktivisten seien entfernt worden.
Da nach einer dritten Person gesucht werde, die sich auf dem Flughafengelände aufhalten solle, könne es allerdings noch zu Verzögerungen kommen, so ein Sprecher der Bundespolizei.
Am BER gab es eine zeitweise Unterbrechung im Flugbetrieb, da sich zwei Klimaschützer im Alter von 21 und 22 Jahren auf der nördlichen und südlichen Start- und Landebahn festgeklebt hatten, wie der Sprecher mitteilte.
Ein Loch im Zaun, das von der Polizei Brandenburg gegen 5.10 Uhr entdeckt wurde, zeigt die Einstiegsstelle der Aktivisten.
Feuerwehr muss Aktivisten vom Asphalt lösen
Die Flughafenfeuerwehr habe die beiden Klimaschützer gegen 6.30 Uhr vom Asphalt gelöst und in Gewahrsam genommen. Laut Polizei müssen sie sich nun wegen Sachbeschädigung am Zaun, Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Luftsicherheitsgesetz verantworten.
Einer Sprecherin des BER zufolge war der Flugbetrieb von der Aktion nicht beeinträchtigt und konnte planmäßig um 6 Uhr starten.
Die Mitglieder der Gruppierung drückten in orangen Warnwesten ihren Widerstand aus, indem sie Banner mit der Aufschrift "Oil kills" und "Sign the treaty" zur Schau stellten.
Letzte Generation: Das ist der Grund für ihr Eindringen
"'Erst gestern hat Niedersachsen grünes Licht für neue Gasbohrungen vor Borkum gegeben. Das kann doch nicht wahr sein!", regte sich Medizinstudentin Regina S. (22) auf, die am Donnerstagmorgen auf dem BER-Rollfeld saß.
Die Letzte Generation fordert die Unterzeichnung eines Ausstiegsvertrags für fossile Brennstoffe, einen "Fossil Fuel Treaty".
Die heutigen Proteste sind Teil der weltweiten Kampagne "Oil kills" und sollen die Bundesregierung zu internationalen Verhandlungen verpflichten.
Ziel ist es, die Politiker dazu zu bewegen, einen zwischenstaatlichen Vertrag zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern bis 2030 zu unterzeichnen.
Erstmeldung: 6.13 Uhr, zuletzt aktualisiert: 9.33 Uhr
Titelfoto: Morris Pudwell, Letzte Generation (Bildmontage)