Nach Klebe-Aktion in Dresdner Gemäldegalerie: Razzia bei Klima-Rebellen in Leipzig!
Leipzig - Nach dem Angriff von Klima-Aktivisten auf ein Bild in der Gemäldegalerie "Alte Meister" in Dresden liefen am Donnerstag Durchsuchungsmaßnahmen in Leipzig.
Wie die Leipziger Polizei mitteilte, begannen die Maßnahmen in den frühen Morgenstunden an mehreren Orten in der Messestadt, außerdem in Greifswald und Berlin.
"Bei den Maßnahmen geht es um das Auffinden von Beweismitteln im Tatzusammenhang", so eine Mittelung der Behörde. Rund 60 Beamte waren an der Razzia beteiligt, darunter Mitarbeiter des LKA, der Bereitschaftspolizei und der örtlichen Polizeidienststellen.
Im Fokus der Ermittlungen stehen drei junge Menschen aus Leipzig, eine 22-jährige Frau und ein 22- und ein 29-jähriger Mann. Bei den durchsuchten Räumlichkeiten handelte es sich um deren Wohnorte, die Bewohner wurden jeweils nicht angetroffen. Einer der beiden Männer befindet sich aktuell im Präventivgewahrsam der bayrischen Polizei, teilte die Behörde mit.
Am 23. August 2022 hatte das Trio um 11.40 Uhr die Gemäldegalerie "Alte Meister" in Dresden betreten. Nur wenig später hatten sich die junge Frau und der 29-Jährige mit Sekundenkleber an das Gemälde "Sixtinische Madonna" geklebt. Der 22-Jährige hatte den beiden dann noch ein Transparent mit der Aufschrift "Letzte Generation" gereicht, welches die beiden vor sich hielten.
Auch soll der 22-Jährige die Aktion gefilmt und in den sozialen Medien verbreitet haben.
Video von Aktion wurde in den sozialen Netzwerken geteilt
Klebe-Aktion sorgte für knapp 4000 Euro Schaden
Der entstandene Sachschaden wird aktuell auf knapp 4000 Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft und das LKA ermitteln wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung.
Die Maßnahmen dauerten bis in den Vormittag an. "Bei den Durchsuchungsmaßnahmen konnten Beweismittel in Form von Datenträgern und Kommunikationsmitteln sichergestellt werden, deren Auswertung der weiteren Einordnung und Auswertung des Sachverhaltes dienen sollen", so die Polizei am Donnerstagnachmittag. Die Beweismittel sollen nun ausgewertet werden.
Mit der Aktion wollten die Aktivisten der "Letzten Generation" ein "starkes Symbol" setzen, um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen, wie eine Sprecherin damals der DPA mitteilte.
Die Klimaschützer verlangen von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) eine Erklärung, dass zukünftig auf die Förderung von fossilen Brennstoffen komplett verzichtet wird. Außerdem fordert die "Letzte Generation" die Einrichtung von Bürgerräten und kostenlosem ÖPNV.
Originaltext vom 24. November, 9.11 Uhr
Aktualisiert um 14 Uhr
Titelfoto: Twitter/Letzte Generation