Nach Blockade an Flughäfen: Erster Politiker fordert harte Konsequenzen
Düsseldorf - Einen Tag nach den Blockaden der "Letzten Generation" an den Flughäfen Düsseldorf und Hamburg fordert der erste Polizei-Gewerkschafter Konsequenzen!
Nachdem es den Aktivisten am Donnerstag gelungen sei, sich auf den Rollfeldern festzukleben, seien Sicherheitslücken nicht zu leugnen, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Fiedler (50) am Freitag im "Morgenecho" von WDR 5.
"Vor allem, wenn man sich vorstellt, es wäre kein Klebstoff, was sie in der Hand gehabt hätten, sondern Sprengstoff", mahnte der Kriminalbeamte.
Jetzt gehe es vor allem darum, technische Vorkehrungen zu hinterfragen. "Es sollte nicht so sein, dass man ganz einfach durch einen Zaun gehen kann und das durch Streifen kompensiert", sagte Fiedler zu den Kontrollgängen der Bundespolizei auf dem Flughafengelände.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) hatte am Donnerstag ein Gesetz angekündigt, das künftig Standards für die Betreiber kritischer Infrastruktur setzen soll.
Mitten in der Ferienzeit hatten Klima-Aktivisten der Gruppe Letzte Generation am Donnerstag die Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf über mehrere Stunden lahmgelegt, nachdem sie sich auf den Rollfeldern festgeklebt hatten. Der Düsseldorfer Flughafenchef Lars Redeligx hatte nach der Aktion bilanziert: "Unsere Prozesse und Alarmsysteme haben gut funktioniert, die Sicherheit des Flugbetriebs war zu jeder Zeit gewährleistet."
Fiedler sagte dazu, diese "Tiefenentspannung" habe ihn angesichts der offensichtlichen Sicherheitslücken gewundert. Auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (53, Grüne) sei nun als Flughafenaufsicht in der Pflicht, sich Sicherheitskonzepte vorlegen zu lassen. Fiedler leitet im Bundestag die SPD-Arbeitsgruppe Kriminalpolitik und ist direkter gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Mülheim-Essen I.
Für diesen Freitag hat die Letzte Generation weitere bundesweite Proteste angekündigt. Auch in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens wird mit Aktionen gerechnet.
Titelfoto: David Young/dpa