Letzte Generation will am Vatertag Urlaubsverkehr lahmlegen
Berlin - Auch an Christi Himmelfahrt blockiert die "Letzte Generation" wieder diverse Straßen in Berlin. Diesmal wollen die Aktivisten den Urlaubsverkehr am Feiertag zum Erliegen bringen.
Während andere am Vatertag mit Bier und Bollerwagen um die Häuser ziehen, gönnen sich die Klimaschützer trotz Feiertag keine Ruhepause.
Die Devise? Blockieren, was das Zeug hält!
Laut Informationen der Polizei gab es am Donnerstag seit 6 Uhr in der Früh an insgesamt 14 Standorten Protestaktionen. Betroffen waren unter anderem der Hohenzollerndamm, die Frankfurter Allee, der Hauptbahnhof und der Adenauerplatz.
Auch die A100 und die Stadtautobahn Avus sollen von den Klima-Demonstrationen betroffen sein. Wie viele Menschen sich an den Blockaden beteiligten, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
Auf Twitter schrieb die "Letzte Generation": "Es gibt an diesem Feiertag leider nicht den geringsten Grund zum Feiern, wenn unsere Kinder keine Aussicht auf eine lebenswerte Zukunft haben."
Mit den Protestaktionen wolle man den Urlaubsverkehr aus der Stadt heraus behindern, hieß es.
Fabian Beese ist 24 Jahre alt und hat sich an der Blockade am Hohenzollerndamm beteiligt. Der Vater eines jungen Sohnes erklärte: "Umgeben von Fluten, Dürren und Bränden feiern wir heute Vatertag. Diese Absurdität, diese Scheinheiligkeit halte ich nicht aus, deshalb sitze ich heute hier."
Mit ihrem zivilen Ungehorsam will die "Letzte Generation" auf die verheerenden Auswirkungen der Klimaerwärmung hinweisen und die Politik zum Handeln bewegen.
Klima-Kleber in Berlin: Auch zu Christi Himmelfahrt Straßenblockaden in der Hauptstadt
"Wir sind diesen lebensbedrohlichen Veränderungen ja nicht komplett ausgeliefert, sondern wir stoßen sie selbst an, können die Eskalationsspirale also auch beenden", sagte Carla Hinrichs (26), Sprecherin der Gruppe.
Die in der Gesellschaft weit verbreitete "'Nach uns die Sintflut'-Einstellung" gefährde nicht nur kommende Generationen, sondern auch die heutigen Menschen, betonte die 26-Jährige.
Die Klimaaktivisten machen sich mit ihren Aktionen nicht nur Freunde. Wie das Landgericht Potsdam am Mittwoch bestätigte, besteht gegen die "Letzte Generation" der Anfangsverdacht auf eine kriminelle Vereinigung.
Und es gibt ein weiteres Problem: Wie die "Letzte Generation" gerade auf Instagram offenbarte, geht der Gruppierung wohl das Geld aus.
Rund 840.000 Euro fehlen den Aktivisten laut dem Spendenaufruf, um bis September Banner, Fahrtkosten und Miete, Vorträge und Trainings bezahlen zu können.
Titelfoto: Letzte Generation