Letzte Generation will aggressiven Autofahrern ausweichen - Aber: "Ohne Störung kein Konflikt!"

Berlin - Klimaaktivisten der "Letzten Generation" ändern ihren Protestmodus. Sie wollen aggressiven Autofahrern ausweichen, jedoch nicht mit weniger Konfliktpotential für Berliner.

Ein Aktivist der "Letzten Generation" klebt auf dem Asphalt.
Ein Aktivist der "Letzten Generation" klebt auf dem Asphalt.  © Letzte Generation

Einen Monat ist es her, dass die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" bei einer Pressekonferenz vor dem Bundeskanzleramt einen unbegrenzten Dauerprotest in Berlin angekündigt hatten.

Seitdem nerven die Aktivisten die Hauptstädter mit unzähligen Klebeaktionen auf den Straßen und Autobahnzufahrten, versuchten Störaktionen des Berlin-Marathons sowie einer verheerenden Farbattacke auf das Brandenburger Tor.

Wie TAG24 aus einem internen Telegram-Chat der Gruppierung erfahren hat, planen die Mitglieder der Gruppierung "mehr Massenblockaden".

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Was das genau heißt? Die "Letzte Generation" will "mit ganz vielen Menschen gleichzeitig eine Kreuzung/einen großen Platz blockieren".

Von dieser Protestform erhoffen sich die Aktivisten, Konfrontationen mit genervten und teilweise aggressiven Autofahrern zu verhindern. Dadurch würde es für die Klimaschützer einfacher, die bestehende "Konfliktlinie" aufzulösen.

"Weg von: 'Letzte Generation gegen die Bevölkerung'. Hin zu: 'Letzte Generation gegen die Regierung (in Form von Polizei räumt uns weg)'", heißt es in dem internen Chat.

Mitglieder der "Letzten Generation" blockieren Straßen in Berlin.
Mitglieder der "Letzten Generation" blockieren Straßen in Berlin.  © Letzte Generation (Bildmontage)

"Letzte Generation" will "konstruktive Spannung" erzeugen

Auf der Anna-Nemitz-Brücke im Berliner Ortsteil Baumschulenweg sitzen Aktivisten der "Letzten Generation" vor einer Lache Erdöl.
Auf der Anna-Nemitz-Brücke im Berliner Ortsteil Baumschulenweg sitzen Aktivisten der "Letzten Generation" vor einer Lache Erdöl.  © Letzte Generation

Doch obwohl die "Letzte Generation" mit den geplanten Massenblockaden der Konfrontation mit Autofahrern aus dem Weg gehen will, für Konfliktpotential wollen die Aktivisten dennoch bewusst sorgen.

"Eine Störung versuchen wir immer, sicherzustellen! Ohne Störung kein Konflikt und ohne Konflikt, keine konstruktive Spannung", lautet die zentrale Devise für die geplanten Aktionen.

Ihren Protestmodus wollen die Klimaschützer daher wie folgt ändern: Montags soll der Alltag der Berliner weiterhin "maximal gestört" werden. Dienstags, donnerstags und freitags sollen die Massenblockaden stattfinden.

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Bei dem ganzen Aktivismus geht beinahe der eigentliche Zweck der Proteste der "Letzten Generation" unter: ein fossilfreies Deutschland bis spätestens 2030.

Titelfoto: Letzte Generation (Bildmontage)

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